Rezension

viel lärm um nicht viel

Ein dicker Hund. Bloody Mary - Tom Sharpe

Ein dicker Hund. Bloody Mary
von Tom Sharpe

Bewertet mit 3 Sternen

Also bitte, liebe Herausgeber dieses Buches: wie kommt ihr um alles auf den deutschen Titel "Ein dicker Hund"? Nur wegen dem Rottweiler, der passend "Genscher" heißt und eine winzige Nebenrolle spielt? Weitere Hunde, ob dick oder auch dünn, waren leider für mich in dem Buch nicht zu finden. Der Originaltitel "The Midden" spielt auf das hoheitliche Geschlecht der Protagonisten an und passt. Den unzulänglichen Klappentext, der eine ganz andere Geschichte vorgaukelt ignoriere ich nun einfach mal großherzig.

Der Spiegel, der vor allem den „Besserdenkenden“ erneut durch Sharpe vor gehoben wird ist geprägt von  beißender Satire. Aber an mancher Stelle ist er so sehr übertrieben, das angefangen wird in eher langweilige Klischees abzurutschen.

Ich bin hin und her gerissen: das Buch hat unglaublich helle Momente bei denen der Schalk nur so los bricht. Vor allem der apokalyptische Schluss gibt unheimlich viel des subtilen Humors, der in Sharpe steckte, wieder. Auf der anderen Seite zieht sich der Roman über viele Seiten leider wie Kaugummi.