Rezension

Viele tolle Sätze ummantelt von einem poetischen Nachtgefühl.

Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht - Rachel Cohn, David Levithan

Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht
von Rachel Cohn David Levithan

Bewertet mit 4 Sternen

“Nick & Norah: Soundtrack einer Nacht” von den beiden Jugendbuchautoren Rachel Cohn und David Levithan ist eines der Bücher von denen ich schon sehr viel gehört hatte, aber nie dazu kam, es zu lesen – bis ich mir vor kurzem Zeit dafür nahm, was sich echt gelohnt hat.

Ich weiß nicht, wer von den beiden Autoren was geschrieben hat, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die Norah-Kapitel von Rachel Cohn und die Nick-Kapitel von David Levithan geschrieben wurden. Die insgesamt 20 Kapitel wechseln sich mit der Sicht der beiden Protagonisten immer ab – leicht zu erkennen, dass immer einer der beiden Namen als Kapitelüberschrift dient.

Dies führt dazu, dass man gleich viel Einblick in zwei verschiedene Leben hat. Nick – Bassist, einziges nicht-schwules Mitglied einer Queercore-Band, gerade eine schwere Trennung hinter sich und Norah – sehr individuell, Tochter eines Musikproduzenten, ebenfalls eine unschöne Liebesgeschichte im Gepäck.

Ich habe den Schreibstil geliebt und ihn oft als sehr poetisch wahrgenommen. Es gibt viele kurze, prägnante Sätze – oft sogar nur ein Wort. Außerdem viele Wortwiederholungen, um etwas zu verdeutlichen oder auch sich wiederholende Sätze, in denen einzelne Worte ausgetauscht wurden. Außerdem gibt es sehr viele Satzkonstruktionen mit unzähligen “und”-Aufzählungen. Ein Schreibstil der fesselt und berührt und von dem man unbedingt mehr lesen will.

Es handelt sich zwar nur um eine einzige Nacht, aber die beiden erleben zusammen einige Aufs und Abs, auch wenn ich ehrlich gesagt ein bisschen brauchte, bis ich in die Geschichte reinfand. Auf den ersten Seiten, war ich nicht so begeistert und hatte die Befürchtung mich zu langweilen. Hat sich aber dann gelegt, nachdem ich die ersten 20 Seiten hinter mich brachte und die sich aufbauende Nähe zwischen Nick und Norah miterlebte.

Was ich noch erwähnen möchte: Der Film und das Buch sollte man getrennt voneinander betrachten.