Rezension

Vielversprechende Fantasy mit Schwachstellen

Heiress of Thunder and Lightning (Celestial Legacy  1) -

Heiress of Thunder and Lightning (Celestial Legacy 1)
von JOHANNA DANNINGER

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht’s?

In ihrem letzten Jahr auf der Highschool fiebert die siebzehnjährige Dee eigentlich bloß ihrem Schulabschluss entgegen, um endlich ihre einengende Kleinstadt, ihre nervigen Mitschüler und ihre alkoholkranke Mutter hinter sich lassen und aufs College gehen zu können. Als sie dann aber eines abends zufällig Zeugin einer rätselhaften Straßenschlacht wird und völlig verwirrt auf dem nahegelegenen Militärstützpunkt aufwacht, ändert sich plötzlich ihr ganzes Leben – denn Dee soll ein fast schon magisches Gen in sich tragen, das ihr bei Kontakt mit einem göttlichen Artefakt übernatürliche Fähigkeiten verleihen soll.

 

Meine Meinung

Grundsätzlich fand ich den Ansatz dieser Geschichte wirklich interessant, denn die Idee hatte in meinen Augen eigentlich eine Menge Potenzial zu spannenden Entwicklungen und einer frisch erzählten Handlung.

Mein Interesse an den Fantasyelementen und dabei speziell an den Artefakten und ihren Wirkungsweisen wurde über den gesamten Verlauf dieses Auftaktbandes auch hoch gehalten, mit dem Rest der Geschichte bin ich aber ehrlich gesagt nicht wirklich warm geworden.

Schwierigkeiten hat mir dabei leider schon der Anfang bereitet, der mir irgendwie ein wenig seltsam klischeehaft vorkam. Eine eigentlich völlig normale Protagonistin, die wenig Selbstbewusstsein und eine tragische Familiengeschichte hat, ist nicht unbedingt etwas Neues. Wirklich gestört hat mich dann aber eigentlich, dass die Geschichte bei unglaublich ausführlichen Personenbeschreibungen ansetzen musste, Protagonistin Dee natürlich urplötzlich super beliebt wurde und der einzige Konflikt irgendwie unbegründet und selbstverständlich von der einzigen anderen weiblichen Figur in ihrer Gruppe ausging. Hier hätten etwas weniger Klischees angebracht werden können, denn meiner Meinung nach hätte der Fokus auf die inneren Konflikte und die emotionalen Verwirrungen der Charaktere hier einen deutlichen Mehrwert dargestellt.

Auch der Spannungsbogen hat in meinen Augen leider etwas seines Potenzials verschenkt, denn auch für einen Auftaktband passierte für meinen Geschmack zu lange zu wenig. Der Schluss war dann wiederum sehr rasant, was zwar definitiv neugierig auf die Fortsetzung macht, mir aber, wie auch schon die Charaktere insgesamt etwas zu unausgeglichen vorkam.

 

Fazit

Den Ansatz dieser Reihe finde ich auf jeden Fall sehr spannend, weshalb ich trotz meiner Probleme mit der Gestaltung der Protagonistin und dem restlichen Aufbau der Handlung bereits jetzt gespannt auf die Fortsetzung bin und darauf hoffe, dass das Potenzial dieser Geschichte in Zukunft deutlich stärker ausgeschöpft wird.

Dafür gibt es knappe drei Bücherstapel von mir.