Rezension

Vom Traumurlaub zum Albtraum

Haremsblut - Kristina Herzog

Haremsblut
von Kristina Herzog

Bewertet mit 3 Sternen

Dem zweiten Krimi des Berliner Ermittler-Duos Kathleen Neubauer und Alexander Rosenberg liegt ein wahrer Kriminalfall zugrunde.  

Worum geht’s? 

Vera Schwarze, eine junge Malerin trifft während eines Marokko-Urlaubs mit Freunden auf einen attraktiven, charismatischen Marokkaner. Sie überreicht ihm eine ihrer Visitenkarten. Wenig später erhält sie ein Flugticket ohne Rückflug. Völlig hingerissen tritt sie die Reise an und weiß noch nicht, dass sich ihr Leben von Grund auf ändern wird. 

Alexander hat nach wie vor Beziehungsstress mit Freundin Susa und will auf einer Urlaubsreise in den Norden einen neuen Anfang wagen.

Noch bevor er den Urlaub antritt, entdeckt er das Protokoll die vermisste Malerin betreffend. Seine Neugier erwacht und kurz entschlossen bucht er seinen Urlaub nach Marokko um, ohne mit Susa darüber zu sprechen.  

Streitigkeiten sind daher vorprogrammiert. Doch das werden nicht die einzigen Schwierigkeiten sein, denen die beiden begegnen. Bei ihren Versuchen Vera zu finden, werden sie anfangs von einem einheimischen Taxifahrer unterstützt. Sie stechen in ein Hornissennest von Waffenschmuggel, Korruption, Mord und nehmen es mit einem Gegner auf, der seine Verbündeten auch in Deutschland hat. 

Meine Meinung: 

Ich kenne ja bereits den ersten Fall für Neubauer & Roseneberg und muss feststellen, dass mir “Abschiedskonzert” besser gefallen hat.  

Hier in “Haremsblut” plätschert die Handlung manchmal nur so dahin. Die Querelen in der Dienststelle mit dem unfähigen Chef gehen weiter. Wieder stellt er die beiden Ermittler als Versager hin und zieht ausgerechnet während Alex auf Urlaub ist, den dritten im Team ab. Führungsqualität sieht anders aus. 

Auch das Privatleben von Kathleen ist nach wie vor unrund.

Der Beziehung Alexander und Susa habe ich ursprünglich keine Hoffnung auf Wiederbelebung gegeben. Ob das nach diesem Abenteuer noch etwas wird? Oder birgt die Schwangerschaft Konfliktstoff in einem dritten Fall?  

Nicht verstehen kann ich die naïve Vera, wegen der sich Alex, Susa und letztendlich dann auch noch Kathleen in Gefahr begeben. Aber, die Autorin hat glaubhaft versichert einer Freundin wäre genau ähnliches passiert. Einem verliebten Teenager könnte man eine solche Aktion gerade noch durchgehen lassen, aber eine erwachsenen Frau? Ihre Handlungen sind für mich nicht nachvollziehbar. Daran ändert auch der häufige Perspektivenwechsel, der uns Veras Sichtweise näherbringen soll, nichts. 

Frau Wolf, Alexanders Nachbarin ist wieder mit dabei und sorgt für die eine oder andere humoristische Einlage.   

Fazit: 

Dieser Krimi hat mich leider nicht vollends überzeugt. Daher kann ich diesmal nur drei Sterne vergeben.