Rezension

Von Träumen und schwarzen Hunden

Der gefährliche Traum - Claudia Frieser

Der gefährliche Traum
von Claudia Frieser

Bewertet mit 4 Sternen

Max ist nicht begeistert, und er hat allen Grund dazu zu schmollen. Ziehen doch seine Eltern mit ihm von Hamburg irgendwohin in die bayerische Pampa, direkt in den Spessart! Mit 11 Jahren darf man dann schon mal not amused sein, selbst wenn man direkt neben einem Schloss wohnen kann. Zu allem Überfluss stellt sich auch noch heraus, dass es in der neuen Schule einen Schulschläger gibt, der versucht, Max zu erpressen - und Max haut ihm auf die Nase (bravo! *hust* Denkt dran, liebe Kinderlein, Gewalt ist keine Lösung! :D) Als Strafe muss er ein Referat über die Geschichte des Ortes erarbeiten, und dabei stößt er auf die Geschichte eines Mädchens. Sie ist die Tochter des Barons, die 1649 entführt und nie wieder gefunden wurde, und Max ist fasziniert. Was ist damals passiert? Er freundet sich mit Fritzi an, die genau wie er 11 ist und in seine Klasse geht. Besser noch: Sie ist die Nachfahrin des entführten Mädchens und hat natürlich genauso ein Interesse daran, was ihr passiert sein könnte.

Doch es ist Max, der schließlich anfängt zu träumen. Und diese Träume sind sehr, sehr lebendig! Sie versetzen ihn in das Jahr 1649, wo er aus erster Hand erfährt, was dem entführten Mädchen passiert ist. Und was hat es mit dem schwarzen Geisterhund auf sich, den anscheinend nur er sehen kann - doch dessen fürchterliches Knurren sogar den Schulschläger vertreibt? Max und Fritzi kommen nicht nur einem Geheimnis auf die Spur, sie entdecken auch, dass sich die Auswirkungen dieses Geheimnisses bis in ihre Zeit zieht. Plötzlich ist Fritzi in höchster Gefahr ...

Dieses Buch ist sehr gut für jüngere Kinder zwischen 9 und 12 geeignet, denke ich. Es behandelt die Themen Freundschaft, Verlust der vertrauten Umgebung, Schulmobbing sensibel und kindgerecht und auch das Abenteuer kommt nicht zu kurz. Gelegentlich würde ich die "zu erwachsene" Art und Weise kritisieren, welche die beiden Hauptprotagonisten auszeichnet, gerade was Sprechen und Denken angeht. Möglicherweise werden sich jüngere Kinder dadurch manchmal überfordert fühlen - möglicherweise wird gerade das sie jedoch reizen, Fragen zu stellen. Ich habe mich im Großen und Ganzen prima unterhalten gefühlt und das Buch in einer Nacht ausgelesen, was zweifelsohne für den prima Schreibstil spricht.