Rezension

Vorhersehbar

Mordsommer - Rudi Jagusch

Mordsommer
von Rudi Jagusch

Nina Lehmann ist stellvertretendes Staatsanwältin und kurz vor einem Karrieresprung, als sie ein Drohbrief erreicht.Darin steht geschrieben, dass der Absender ihr Geheimnis von 1992 kennt und, dass sie zu einem bestimmten Datum in das Hotel Leiten in die Eifel reisen soll.

 Ansonsten wird das Geheimnis ausgeplaudert und sie kann ihren neuen Posten als Oberstaatsanwältin vergessen.Kaum im Hotel angekommen, merkt sie, dass mit ihr die alte Clique eingeladen wurde. Und alle haben das selbe Geheimnis!

Die Geschichte wechselt zwischen verschiedenen Zeitebenen und die Erzählsprünge sind zahlreich. Hauptperson ist doch immer Nina Lehmann und ihr Leben. Da das Leben der Clique, allen voran das Finden von Freunden von der neu hinzugezogenen Nina um 1992 beschrieben wird, gleicht das Buch eigentlich auf den ersten 200 Seiten einem Jugendbuch.
 Leider hat es der Autor nicht geschafft, den jugendlichen Protagonisten im Jetzt, also als Erwachsene, mehr Tiefe zu geben ...so wirken sie allesamt weiterhin leicht pubertär.
Ziemlich schnell wird klar, was die Clique für ein Geheimnis verbindet. Und ab da wird das Ganze leider zu vorhersehbar. Wer die Einladungen verschickt hat und mit der Clique Katz und Maus spielt ist zu offensichtlich. Schade, dass der Autor hier nicht ein paar verwirrende Spuren mehr gestreut hat.
Was lange Teile sehr soft daher kommt, wird gegen Schluss doch noch gruselig-blutig-spannend .Auch mit dem Wissen, wer als Täter dahinter steckt.
Gewisse Ausführungen, wie zum Beispiel die zu den Geistererscheinungen, waren mir zu langatmig und langweilig. Hier habe ich zu grossen Teilen überlesen.