Rezension

Wächter: erstes Buch der zweiten Staffel aus der Doors-Reihe von Markus Heitz

DOORS - WÄCHTER - Markus Heitz

DOORS - WÄCHTER
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

"Ich bin gestrandet, Meister Anton. Zwischen allem." (...bittere Erkenntnis einer Kämpferin...)

Inhalt:
Eigentlich ist es nur ein Nebenjob, mit dem Suna Levent ihr Studium finanzieren möchte. Die junge Frau durchforstet mit ihrer eigens entworfenen Suchmaschine samt Trojanern offizielle wie verbotene Netzwerke nach den eigenartigen Wörtern Ark, Arktus, Particulae und Tore. Dies macht sie für einen gewissen Herrn Takashi und wird dafür durch die Kardogoshi-Stiftung entlohnt. Als sie eines Tages jedoch auf die Geschehnisse um Professor Sergej Nikitin stößt, der in dem eigentlich noch nicht aktiven Jules-Horowitz-Reaktor in Frankreich mit Particulae experimentiert sowie die Nachricht abfängt, dass ein gewisser Wilhelm Pastinak einen Schlüssel zu einem Ark haben soll, und sie selber die geheimnisvolle Stiftung hinterfragt, ist ihr Leben auf einen Schlag in Gefahr! 

Trotzdem sendet sie dem Tode nahe eine Nachricht an jenen Pastinek ab, der diese aber zu spät erhält, tauchten in seiner Schreinerwerkstatt schon zwielichtige Gestalten auf, welche gewisse Particulae sowie Aufzeichnungen zum Bau eines Tores fordern. Dabei wird Anton Gärtner, der Mitarbeiter von Pastinek und zukünftiger Nachfolger in der Schreinerei mit in die Geschehnisse hinein gezogen und letztlich gezwungen, die von Pastinek angefangene Tür, welche ein Tor zu anderen Zeiten und Welten darstellen soll, fertig zu bauen. Allerdings sind mehrere Parteien an dieser Tür und seinen Geheimnissen interessiert; selbst die Schwester von Wilhelm aus dem fernen Amerika will sich - obwohl Wilhelm noch nicht verstorben auf Intensivstation liegt - dessen Besitz aneignen. Als Antons Frau Kathrin und ihre Töchter als Geisel genommen werden, fühlt sich der Schreiner veranlasst zu handeln - er stellt die Tür fertig, öffnet das Tor und lässt damit das Grauen in diese Welt hinein: Marwolaeth, eine walisische Dämonin, die sich als Wandlergestalt Welten untertan macht, sich von Menschen ernährt und so schnell ist, wie alle denkbaren Superhelden zusammen!

Meinung:
Die zweite Staffel der 'Doors'-Reihe von dem deutschen Fantasy-Autor Markus Heitz enthält wie die erste Staffel drei Romane. Alle basieren auf der Vorgeschichte 'Drei Sekunden' und entwickeln sich alternativ weiter. Ich habe mich als erstes für den Roman 'Wächter' entschieden, der (wie alle drei Romane) die erwähnte Vorgeschichte enthält und diese dann jeweils weiter verfolgt. Die Story um den Schreiner Wilhelm Pastinek und seinen Schreinerei-Nachfolger Anton Gärtner finde ich zusammengefasst sehr gelungen, weist der Roman doch alle nötigen Eigenschaften für ein gelungenes Werk des Genres auf: ein hohes Maß an Spannung und Nervenkitzel, was alleine durch die verschiedensten Interessengruppen ausgelöst wird, welche die Hauptfigur Gärtner unter Druck setzen. Dazu seine instinktive Reaktionen, welche mit dem blutgierigen Monster einen gewaltigen Part fantastischen Horror in die Handlung hinein werfen. Diese Gesamtkombination unterliegt fast gezwungenermaßen einer großen Ladung an Action - Langeweile kommt hier nicht auf! Einen Vorteil, den sich Heitz mit dieser Art von Veröffentlichungen verschafft, ist der, dass er eigentlich jeden Protagonisten über die Klinge springen lassen kann. Der Bezug zu der ersten Staffel ist lediglich das grundsätzliche Thema der Türen und die Wege und Mittel, diese zu erschaffen. Ansonsten werden diverse Figuren oder Geschehnisse aus den ersten drei Büchern nur nebensächlich erwähnt. Was mich persönlich weiterhin stört sind zwei Fakten: auch wenn gerade durch den Bau eines solchen Tores einige der vielen Fragen zumindest teilweise beantwortet werden, ist mir schleierhaft, warum es alternative Geschichten hierzu gibt. Vielleicht mag die eine Person in Buch X umkommen, jedoch nicht in Buch Y, aber irgendwie erschließt sich mir da keinen nachvollziehbaren Sinn. Schließlich könnte man das ja nun mit jedem Roman machen - oh weh... Somit ist auch das große Ziel der gesamten Staffeln weiterhin weitgehend nebulös unsichtbar, eigentlich hätte ich mir da doch in der zweiten Staffel einen größeren Schritt nach vorne erhofft. Allerdings sind aus dieser auch noch zwei Bücher zu lesen; und da die Bücher grundsätzlich spannende Stories enthalten, werde ich dies auch machen...

Fazit:
Auch die zweite Staffel spart nicht an Action und dramatischen Wendungen - ein Heitzscher Page-Turner...

8,3 Sterne