Rezension

Was du nicht willst, das man dir tu,

The Long Earth 04. The Long Utopia - Terry Pratchett, Stephen Baxter

The Long Earth 04. The Long Utopia
von Terry Pratchett Stephen Baxter

Bewertet mit 4 Sternen

das füg auch keinem anderen zu. Oder wenn du dich in die Lage eines anderen versetzt, würdest er wollen, das es getan wird. Wenn ja, dann tu es. Das ist wohl einer der Schlüsselgedanken von „The long Utopia“ eines Roman von Stephen Baxter und Terry Pratchett. Das Buch ist der vierte Teil einer Reihe um die „Long Earth“ und wegen des leider viel zu frühen Todes des hoch geschätzten Terry Pratchett möglicherweise auch der abschließende Band.

 

Die künstliche Intelligenz Lobsang möchte ein normales Leben führen wie ein Mensch. Zusammen mit Agnes, die seinen Wunsch akzeptiert, adoptiert er einen kleinen Jungen. Unter dem Namen George und Agnes Abrahams siedeln sie auf einer der fernen Parallelwelten der langen Erde und für eine Weile können sie sich in das Leben in New Springfield einfügen und ihr normales Leben genießen. Joshua Valienté reist durch die Weiten der langen Erde und immer ruhelos und auf der Suche. Die Zeit verrinnt und die empfindsame Agnes beginnt, sich unwohl zu fühlen.

 

Vielleicht sollte man eine Reihe nicht gerade mit dem neuesten Band beginnen. Dennoch findet man sich nach einer kleinen Eingewöhnungsphase recht schnell im Universum der langen Erde zurecht. Nach der Zerstörung der ursprünglichen Erde haben die Menschen die Parallelwelten besiedelt. Je weiter sie sich von der Datum-Erde entfernen, desto schlichter und einfacher ist ihr Leben. Konflikten können sie durch das Beiseite treten aus dem Weg gehen. Sie können also relativ gefahrlos und zufrieden leben. Die herannahende Gefahr droht ihnen zu entgehen. Doch nach und nach erspüren sie die Veränderung. Und dies spürt man auch als Leser. Was zunächst harmlos beginnt, wächst sich zu einer echten Bedrohung aus. Wie ein Ring, der sich um die Brust zusammenzieht, so ist das Gefühl, das entsteht. Sollte der langen Erde eine ähnliche Zerstörung drohen wie der Datum-Erde. Nicht alle Fragen bezüglich der Gefahr werden geklärt, doch die Geschichte um Lobsang und Joshua, die hier erzählt wird, entwickelt einen besonderen melancholischen Reiz. Dieser Roman wirkt eher in seinen ruhigen und stillen Momenten.