Rezension

Weihnachten im Ruhrpott

Glück auf - bis Heiligabend -

Glück auf - bis Heiligabend
von Mik Bäcker

Bewertet mit 3 Sternen

Für ein Adventskalenderbuch zu unweihnachtlich

Eigentlich hatte Nico ja vor, erst an Heiligabend bei seiner Familie in Bochum aufzuschlagen. Wenn er nur über die Feiertage bleibt, müsste das doch ausreichen um alle zu treffen, an denen ihm etwas liegt. Und um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Doch kaum hat die Adventszeit begonnen, ruft Mutter Silke an. Nico muss sofort nach Hause kommen, denn der Papa dreht am Rad. So eine schöne Bescherung, jetzt muss Nico das Chaos in Bochum beseitigen, und das am besten bis Heiligabend.

In 24 Kapiteln wird aus Nicos Sicht in der Ichform erzählt.
Besonders zu Beginn ist Nico sehr niedergeschlagen. Auf die Feiertage hat er keine Lust und überhaupt läuft in seinem Leben gerade nichts rund. Deswegen kommt die Gesamtstimmung in den ersten Kapiteln auch eine Spur deprimierend rüber.
Zum Glück ändert sich das ab einem gewissen Punkt. Nico gerät in so manche skurrile Situation, die Geschichte wird spürbar lockerer und teilweise auch echt witzig. Ab da wollte ich das Buch nicht mehr als Adventskalender lesen, ich musste einfach wissen, wie es denn nun ausgeht.

Für einen Adventskalenderbuch ist mir die Geschichte nur eindeutig nicht weihnachtlich genug. Nicht ein bisschen weihnachtlichen Kitsch habe ich gefunden. Eigentlich passt das Buch in jede Jahreszeit.
Gefallen hat mir aber der Bochumer Flair mit seinem mega Dialekt, die Schrebergartenkolonie, in der man gefälligst deren Schrebergartengesetze einzuhalten hat, und eine verrückt gewordene Journalistin, bei der selbst Rita Kimmkorn noch etwas lernen könnte.
Das Ende hat mir nicht gefallen, da hat der Autor es sich meiner Meinung nach zu einfach gemacht.

Empfehlen werde ich das Buch aber trotzdem gerne, denn auf jeden Fall ist das mal ein etwas anderes Adventskalenderbuch.