Rezension

Weihnachtliche Hinterhof-Stimmung mit Tee und Macarons

Eine Teestube zum Verlieben (Liebe) - Nadin Maari

Eine Teestube zum Verlieben (Liebe)
von Nadin Maari

Bewertet mit 3 Sternen

Miela hat einen tollen Job! Sie kann den ganzen Tag lang vor sich hinbacken, darf kreativ sein - so lange sich das Ergebnis dann gut fotografieren lässt. Denn sie arbeitet für eine Frauenzeitschrift, in denen sie Monat für Monat die neuesten Trends präsentieren soll. Ihr Steckenpferd ist aber anscheinend die Macaron-Bäckerei, bei der man zwar in der Form ziemlich gebunden ist aber bei den Zutaten tobt sich Miela dann so richtig aus.

Und diese kleinen Köstlichkeiten bringt sie bald im "Teetässchen" an den Mann, und auch an Frauen und Kinder. In dieses kleine Café in einem Berliner Hinterhof hat es sie nur zufällig verschlagen, aber sofort setzt sie sich in den Kopf dass sie den drei kleinen Geschäften dort, die kurz vor der Schließung stehen, unbedingt helfen muss. Ihre erste Amtshandlung: einen 'Adventskalender' mit einem täglich neuen und vor allem ausgefallenen 'Macaron des Tages'.

Ich hab bisher erst einmal einen Macaron gegessen, glaube ich. Mir war es einfach immer zu teuer, so viel Geld für so ein kleines buntes Ding auszugeben. Aber nach den Beschreibungen in diesem Buch hätte ich jetzt doch Appetit darauf. Der Preis ist dennoch unverschämt, auch wenn die Herstellung anscheinend knifflig sein kann. Die Szenen, wo sich Miela dem Backen hingibt, sind jedenfalls richtig gut beschrieben.

Doch es häuften sich zu viele "Zufälle", durch die sich das 'Teetässchen' seiner Probleme fast schneller entledigen kann als sie aufgetaucht sind. Oder es gibt die Chefin, die zuerst wie der Teufel der Dirndl trägt daher kommt und später süß wie Zuckerwatte ist. Oder die Freunde, die genau die richtigen Berufe haben um Assa zu helfen. Oder die Traumwohnung, die so spontan und gleich um die Ecke frei wird. Oder der Traumtyp, der ganz ohne Erklärungen doch nochmal unterm Kirschbaum auftaucht... Das mag in diesem Fall vielleicht noch als "Weihnachtswunder" durchgehen, aber es reicht dann auch nicht um das Buch für mich zu etwas Besonderem zu machen.

Zum Genießen während der Adventszeit ist es allerdings genau das Richtige.
Doch Vorsicht: man sollte wahrscheinlich beim Lesen immer eine Tasse Tee und was Süßes bereit halten.