Rezension

Weihnachtsmarkt im Erzgebirge

Erzzauber -

Erzzauber
von Marcus Wächtler

Bewertet mit 3 Sternen

Wenn man an Weihnachten im Erzgebirge denkt, hat man sofort die wunderschönen Schwibbögen, die Räuchermännchen und die Nussknacker aus den Schnitzwerkstätten vor Augen.

So ist es auch auf dem Freiberger Weihnachtsmarkt. Ariane, eine eigenwillige, junge Frau steht seit einigen Tagen mit einem Stand dort. Für ihre Freundin verkauft sie hübsche Handarbeiten. Aber Ariane entgeht nichts, so bemerkt sie mit Verwunderung die ständig wechselnden jungen Osteuropäerinnen am Glühweinstand, die viel zu leicht für die kalte Jahreszeit gekleidet sind. Auch ihr Standnachbar Konrad scheint neben den obligatorischen Schnitzarbeiten noch andere Angebote im Sortiment zu haben.

Als dann noch der sympathische Student Christian verschwindet, der als Weihnachtsmann verkleidet für Stimmung bei Klein und Groß sorgte, ist sie alarmiert. Dann wird ein Toter am Marktbrunnen gefunden, gekleidet das traditionelle rote Outfit. Ihr Misstrauen ist geweckt. Was Ermittlungen angeht, ist Ariane nicht ganz unbeleckt. Sie war schon zweimal Zeugin in Mordfällen und hat eine ganz eigene Theorie dazu entwickelt. Nur die Polizei glaubt ihr nicht, ganz im Gegenteil. Auch Ben, der Beamte, den sie damals näher kennengelernt hat, nimmt sie nicht ernst, hat sie sogar ausgelacht.

Was bleibt ihr also übrig, als allein ihrer Theorien nachzugehen. Dass sie dabei in Gefahr kommt, scheint unausweichlich.

Dieser weihnachtlich angehauchte Regionalkrimi ist ein dritter Band und ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass mir ein wenig Vorwissen fehlt, um Ariane so richtig einschätzen zu können. So schienen mir ihre Aktionen nicht immer logisch. Dazu kommt, dass ich mit ihr als Hauptfigur einfach nicht warm wurde. So rechte Spannung wollte deshalb auch nicht aufkommen.

Es wird aus der Sicht von Ariane erzählt, deshalb spielen auch die polizeilichen Ermittlungen keine Rolle. Ariane agiert sehr spontan und sorgt damit oft für turbulente Szenen, das ist ganz vergnüglich zu lesen. Auch der regionale Bezug wird schön in Szene gesetzt, Freiberger Bergmannskapellen, das lokale Brauchtum – das alles hat mir gut gefallen.

Eine echte Lösung für Arianes Mordtheorien gibt es noch nicht, dafür sorgt schon das Ende, das auf den nächsten Band verweist.