Rezension

Weite Sicht

Weite Sicht -

Weite Sicht
von Thorsten Pilz

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch handelt um vier Frauen mit unterschiedlichen Schicksalen. Eine davon ist Charlotte, welche gerade ihren Mann nach 50 gemeinsamen Jahren verloren hat und in ihrer Trauer auf die vielen vergangenen Jahre zurückblickt. Doch großartig Zeit zum Trauern und mit dem Verlust klarzukommen, bleibt ihr nicht. Sabine, eine Freundin aus Kindheitstagen, welche eng mit der Familie verbunden ist, zieht bei ihr ein, da ihr Vermieter ihr gekündigt hat. Aber auch ihre jüngere Schwester Gesine sucht kurzerhand Zuflucht bei ihrer Schwester, da ihr eigenes Leben aus den Fugen geraten ist. Dann taucht auch noch ihre norwegische Freundin Bente nach vielen Jahren wieder auf und wirbelt Charlottes Leben durcheinander, denn Bente ist schwerkrank. Auch ihren Sohn Matthias, welcher eigentlich in Peru arbeitet und lebt, gibt sie in ihrer großen Villa Unterschlupf. Die vier Frauen könnten nicht unterschiedlich sein, aber alle haben eine ganz besondere Geschichte. Charlotte beginnt im Laufe der Zeit ihr Leben komplett zu ändern, aber auch die anderen Frauen fangen an zu überlegen, was sie die letzten Jahre ihres Lebens noch erleben möchten.

Der Autor  hat einen wunderbaren Schreibstil. Ihm ist es gelungen, mit viel Fingerspitzengefühl die Thematik des Älterwerdens aufzugreifen. Jede der Frauen betrachtet er mit einem gewissen Abstand, ohne ihnen zu nahe zu treten, dennoch mit viel Gefühl.  Mich hat dieses Buch berührt, aber auch nachdenklich gestimmt. Es war sehr berührend, aber auch ein klein wenig faszinierend, wie die Frauen alle aufeinander aufgepasst und sich gegenseitig den Rücken gestärkt haben sowie unterstützen. Für mich ein Buch, welches mich wohl noch eine ganze Weile beschäftigen wird. Den Autor merke ich mir auf jeden Fall und bin jetzt schon gespannt, was von ihm noch folgen wird. Ich vergebe auf jeden Fall 5 Sterne für das Buch.