Rezension

Welchen Anteil hat Letizia Bonaparte am Aufstieg und Untergang ihres Sohnes Napoleon?

Die Familie Bonaparte
von Cornelia Wusowski

Bewertet mit 5 Sternen

In diesem opulenten Werk steht nicht unbedingt Napoleon im Mittelpunkt. Nein, es ist seine Familie, die durch die Autorin beleuchtet wird. Aus der einen oder anderen Bemerkung lässt sich erahnen, warum es Napoleone vom verarmten Juristensohn bis zum verschwenderischen Kaiser der Franzosen geschafft hat.

Die Geschichte – eigentlich ist es ja eine Chronik - beginnt 1764 mit der Hochzeit von Letizia Ramolino mit dem Juristen Carlo Buonaparte, auf der damals zu Genua gehörenden Mittelmeerinsel Korsika. Enden lässt Cornelia Wusowksi ihr Buch mit dem Tod von „Madame Mére“ im Jahre 1836. Dazwischen liegen siebzig Jahre Weltgeschichte, die durch ihre Kinder, vornehmlich Napoleone (wie die italienisch sprechende Letizia den Kaiser der Franzosen immer noch nannte) wesentlich beeinflusst und gestaltet wurde.

Die Autorin legt viel Wert auf historische Authentizität. Manches ist vielleicht durch neuere Forschung widerlegt worden.

Das Buch ist sehr detailreich und bezieht andere Verwandte der Familie mit ein. Hier ist z.B. Kardinal Fesch zu nennen. Im Buch ein wenig zum „netten“ Onkel stilisiert, weiß man heute, dass er ebenso korrupt wie seine Amtskollegen war.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, eben, weil nicht nur Napoleon im Mittelpunkt steht.