Rezension

Weniger Liebesschmonz und mehr Thriller wäre schön gewesen

Feuer - Karen Rose

Feuer
von Karen Rose

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt laut Klappentext:
Aus Leichtsinn verursachen vier College-Studenten einen Großbrand in einem Apartmentkomplex, bei dem ein junges Mädchen qualvoll verbrennt. Was sie nicht wissen: Sie werden beobachtet. Wenig später erhalten sie ein Video und die unmissverständliche Anweisung, ein Warenhaus in Brand zu stecken. Sie haben keine Wahl und setzen ein Flammeninferno in Gang, das Feuerwehrmann Hunter und seine smarte Kollegin, Detective Olivia Sutherland, tagelang in Atem hält. Dann stirbt der erste der Freunde – bei einem Autounfall, angeblich. Als wenig später der nächste ums Leben kommt, entsteht Panik. Was für ein grausames Spiel spielt dieser Erpresser? Er muss zum Schweigen gebracht werden – für immer… 
“Feuer” von Karen Rose ist als Fortsetzung von “Todesstoß” wieder ein sehr gelungener Thriller, den man nach einem etwas zähen Anfang atemlos in einem Zug weglesen kann. Wir treffen auf die alten Bekannten David Hunter und Olivia Sutherland, wobei der Fokus dieses Mal auf David liegt. Insgeheim hat sich doch jede schmachtende Leserin schon gewünscht, dass David endlich seinen eigenen Roman bekommt. Nun ist es also soweit.
Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass zwischen Olivia und David das altbekannte Liebes-Hin-und-Her wieder eine Rolle spielt. Für mich als Thriller- und Horrorfan eigentlich völlig nebensächlich. Ich frage mich oft, warum ein guter Roman nicht ein einziges Mal ohne diesen Liebeskäse auskommen kann, aber okay – da “Feuer” letztlich sehr unterhaltsam und spannend war, sehe ich auch dieses Mal gerne darüber hinweg.
Anfangs zieht sich die Handlung durch Ermittlungsarbeiten ein wenig zögerlich in die Länge, so daß die Spannung noch etwas auf sich warten lässt. Hält man durch, wird man im weiteren Verlauf mit Spannung und Rafinesse belohnt.
Es macht wirklich Spaß, sich die ganze Zeit zu fragen, wie die einzelnen Puzzleteile nun zusammen gehören. Die Story ist sehr raffiniert gestrickt und spart nicht mit “Aha-Effekten”.
Ich fand die Brandserie mit all ihren Hintergründen sehr gekonnt ausgetüftelt. Die Überraschung, die ich in einem guten Thriller erwarte, wurde mir geboten, und mein leidenschaftliches Hobbyprofiler-Herz wurde gut bedient.
Kritikpunkte wären dann letztlich der etwas zähe Anfang und die absolut nichts zur Sache tuende Liebeskasperei zwischen den Ermittlern.
Für die Zukunft wünsche ich mir gute Thriller ohne Herzschmerz. Ich bin gespannt, wann das mal endlich geschieht. So lange, liebe Krimi-und Thrillerautoren, findet Ihr mich weiterhin inmitten von actiongeladenen Horrorschmökern.
Insgesamt aber trotzdem ein recht gelungenes Buch.