Rezension

Wenn aus Freunden Verdächtige werden

Tristan Mortalis -

Tristan Mortalis
von Melissa C. Hill

Bewertet mit 4 Sternen

„Tristan Mortalis“ von Melissa C. Hill und Anja Stapor ist bereits die zweite Geschichte, die ich von den beiden Autorrinnen lesen durfte. Und auch diese Story hat mich nicht kalt gelassen und mir manchen Schauer über den Rücken gejagt…

 

Michael, alias Tristan, verschwindet nach dem Abi spurlos. Erst machen sich seine Freunde Alice, Claire, Bene und Damian keine Gedanken über diesen Umstand, denn Tristan hatte vor um die Welt zu reisen. Doch dann taucht in ihrer Heimatstadt eine Leiche im Moor auf. Diese Leiche ist in eine Rüstung gekleidet, die Tristans Rüstung vom letzten Theaterstück erschreckend ähnlichsieht. Und so beschließen die vier Freunde nach Hause zurückzukehren. Nach dem Abschluss haben sie sich übers. ganze Land und auch weit über die Landesgrenze hinaus verteilt. Dieses Ereignis treibt sie aber alle wieder zusammen und lässt sie gemeinsam über die Leiche im Moor grübeln. Ist es wirklich ihr Freund, der dort im Moor gefunden wurde? Und wenn ja, wie ist er zu Tode gekommen? Sie wollen Tristans Tod aufklären und erfahren, was in dieser Nacht bei ihrer Abschlussparty genau passiert ist. Schnell wird aber klar, dass nicht nur Tristans Tod ein Geheimnis ist… Die vier Freunde verbergen alle ihre dunkle Seite und lassen sich nicht in die Karten schauen. Denn auch sie alle haben Geheimnisse, die mit Tristans Tod zu tun haben. Ob einer von ihnen sogar Tristans Mörder ist? Aber welches Motiv würde dann dahinterstecken?

 

Wie bereits oben erwähnt, ist „Tristan Mortalis“ nicht mein erstes Buch der beiden Autorrinnen. „Lupus Noctis“ hatte mich im letzten Jahr schon in seinen Bann gezogen und war für mich 5 von 5 Sternen. Die Spannung, die damals aufgebaut wurde, konnte ich auch im aktuellen Thriller der beiden finden. Das Setting hier ist auch ganz schön gewählt und hat mir sehr gut gefallen. Die Heimatstadt der jungen Erwachsenen liegt nämlich am Meer und mit den grauen Wellen und dem düsteren Moor kommen hier schon viele, dunkle Gefühle und eine krasse Stimmung auf. Die Tatsache, dass sich der Fund des Toten gleich zu Beginn abspielt, bringt eine Portion extra Spannung mit in die Geschichte. Man möchte gleich wissen wie und warum das passiert ist und wer damit alles zu tun hat. Man lernt in den einzelnen Kapiteln die vier Freunde Alice, Claire, Bene und Damian näher und besser kennen. Im Laufe der Geschichte werden auch ihre Geheimnisse enthüllt. Am sympathischsten war mir wohl Bene. Er kam damals in der Schule schon bei allen gut an und besitzt auch heute noch eine unfassbar angenehme Ausstrahlung. Claire wirkte für mich eher kalt und distanziert, Alice klein und ein wenig schwach und Damian ordnete ich direkt als Partylöwen und Draufgänger ein. Dass diese Gruppe an jungen Menschen sich überhaupt zusammengefunden hat und früher gut befreundet war, ist ein Wunder. Sie sind alle so verschieden, fügten sich aber als Einheit während der Theaterproben zusammen. Auch mit Tristan, dessen richtiger Name Michael war. Jeder von ihnen hatte eine besondere Beziehung zu Tristan und deshalb ist es ihnen allen wichtig herauszufinden, was mit ihrem Freund passiert ist. Im Laufe der Story wird oft Spannung aufgebaut, zumal nicht nur die Geheimnisse der Freunde ans Licht kommen, sondern auch noch andere Personen aus deren Umfeld beteiligt sind. Man weiß also nie genau, was als nächstes passiert und das mag ich sehr. Das Buch ist so unvorhersehbar, dass ich oft einen richtigen Aha-Effekt hatte, der mich manches Mal auch sprachlos zurücklies. Der Schreibstil gefiel mir auch gut, ich kam schnell und leicht durch. Das Ende war natürlich auch ein richtiger Schock, aber ich finde es im Große und Ganzen in Ordnung, wie es nachher gekommen ist. Einzig die Tatsache, dass ich bereits ein Buch der beiden Autorrinnen kenne und weiß, wie gut diese Geschichte war, verleitet mich dazu hier 4 von 5 Sternen zu geben. An sich habe ich aber nicht viel auszusetzen und konnte in der Geschichte rund um Tristans Tod und den Recherchen seiner Freunde gut darin versinken.