Rezension

Wenn der Tod genug vom Leben hat

Jetzt ist Sense -

Jetzt ist Sense
von Hans Rath

Bewertet mit 5 Sternen

In Gestalt eines attraktiven Mannes klingelt der Gott des Todes an Olivias Tür und das ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag. Es stellt sich heraus, dass er sich in der Tür geirrt hat und eigentlich nicht zu der Psychologin wollte. Zino, wie der Sensenmann sich nennt, sucht dennoch Konakt zu Olivia und bittet sogar um ihre Hilfe. Bereitwillig nimmt Olivia sich des neuen Patienten an und begleitet ihn sogar zu seinen 'Klienten'. Aber hat der Tod sich wirklich in der Tür geirrt?
Der griechische Gott des Todes, Thanatos, schlägt sich in seiner menschlichen Gestalt mit sehr menschlichen Problemen wie Alkohol und Selbstzweifel herum. Er ist es leid, die Menschen am Ende ihres Schicksals auf die andere Seite zu begleiten und selbst keinerlei Einfluss nehmen zu können. Seine Darstellung gefiel mir sehr gut, ebenso wie die vielen mythologischen Fakten und Anspielungen auf die antiken Götter und die Unterwelt. Aber nicht nur hier bin ich voll auf meine Kosten gekommen. Das Buch habe ich quasi in einem Rutsch gelesen, es ist schön kurzweilig und das meine ich keineswegs als Kritik. Die Protagonistin Olivia und ihre Freundin Conny sind, ebenso wie ihre alltäglichen Probleme, scheinbar direkt aus dem Leben gegriffen und waren mir beide sehr sympathisch.
Der Schreibstil des Autors ist locker, gespickt mit viel Humor und doch werden auch immer wieder ernste Töne angeschlagen.
Wie geht man mit seinem Schicksal um? Möchte man wirklich wissen, wann das eigene Leben endet? Und welche Rolle spielt der unausweichliche Tod dabei? Auf sehr unterhaltsame Weise wurde ich beim Lesen mit vielen tiefgründigen Fragen konfrontiert.
Ein Buch zum Genießen und zum Nachdenken.
Leseempfehlung!