Rezension

Wenn die Wahrheit nicht auf deiner Seite ist.

Sex auf dem Mond ist nicht genug - Kai Psotta

Sex auf dem Mond ist nicht genug
von Kai Psotta

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann" Ernst R. Hauschka

Als Toms Freundin Victoria aus Versehen ihre Zugangsdaten für Facebook in seinem Tablet einspeichert, nutzt er diesen glücklichen Zufall, um herauszufinden, was eigentlich in der Beziehung der beiden schief läuft.
Aber was Tom dann zu sehen bekommt verschlägt ihm die Sprache: Zusammen mit der besten Freundin bemängelt Victoria nicht nur die Größe seines besten Stücks, sondern lässt auch ansonsten kein gutes Haar an ihm.
Nach dem ersten Schock nutzt Tom die Chatverläufe fortan als eine Art "Gebrauchsanweisung", um die Beziehung zu retten.
Doch Victoria wird schnell skeptisch ob der plötzlichen Verwandlung ihres sonst unromantischen Freundes zum verständnisvollen Traummann. Und da ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie hinter sein Geheimnis kommt. Ist es dann zu spät für Tom?

Unterhaltsam und locker ist "Sex auf dem Mond ist nicht genug" geschrieben und hat dafür gesorgt, dass ich das Buch binnen eines Tages fertig gelesen hatte. Trotzdem war es ganz anders, als ich erwartet hatte. Das Buch hat viel Potenzial, man hätte dieses aber noch mehr ausschöpfen können.
Angenehm ist, dass hier viele Dinge einfach beim Namen genannt werden. Laut lachen musste ich zwar nicht, aber ich fand die Geschichte sehr amüsant, vor allem durch Toms zahlreiche Internetrecherchen und seine Versuche Victorias Herz wieder zu erobern. Und so habe ich oft schmunzlen müssen.

Mit den Charakteren hatte ich beim Lesen leider meine Probleme. Tom entwickelt sich während der Geschichte zwar vom netten Weichei zum Mann und sein Verhalten konnte ich aufgrund seines skizzierten Charakters gut nachvollziehen. Aber ein Bild von ihm wollte in meinem Kopf einfach nicht entstehen,
Besonders große Schwierigkeiten hatte ich mit den Nebenfiguren, wie z.B. Victoria. Ihr Handeln konnte ich aus ihrer Sicht gesehen nicht nachvollziehen und war mir an vielen Stellen zu unlogisch. Immer wechselte sie zwischen gemeinen Biest und lieben Aschenputtel Ihre Figur war für mich oftmals einfach nicht greifbar. Auch die anderen Charaktere sind leider sehr farblos.

Trotz der ein oder anderen Mängel ein unterhaltsamer Roman. Humorvoll zeigt der Debütautor Kai Psotta auf, dass die absolute Wahrheit weh tut und man es Frau auch mit der ausgefeiltesten "Gebrauchsanweisung" nicht immer recht machen kann.