Rezension

Wenn eine Frau die Macht übernimmt

Vengeful - V. E. Schwab

Vengeful
von V. E. Schwab

Victor Vale lebt. Meistens. Denn nachdem Sydney ihn von den Toten wiedererweckt hat, hat er ein Problem: In immer kürzeren Zeitabständen schaltet sich sein Körper einfach ab, und er fällt um - wie tot. Da er weiß, dass sein Nervensystem unter den Anfällen leidet, setzt er alles daran, ein Heilmittel zu finden, aber das ist schwieriger als gedacht. Auch Eli Ever lebt. Und wäre lieber tot. Denn seit fünf Jahren sitzt er im Gefängnis von EON (ExtraOrdinäreNeutralisation), wo er einem der Ärzte als Versuchskaninchen dient. Dr. Haverty versucht durch groteske und sadistische Experimente die Grenzen von Elis Heilungsfähigkeit zu testen. Sein Labor ist die Hölle auf Erden. Marcella Riggins ist die reiche, gelangweilte Frau eines hohen Mafioso in Merit. Nachdem sie von ihrem Mann in einem Wutanfall umgebracht wird, erwacht sie im Krankenhaus mit der Fähigkeit, alles was sie berührt, zu zerstören. Sie beschließt, sich an ihrem Mann und seinen Mafiafreunden zu rächen - und nebenbei das Syndikat zu übernehmen.

 

"Vengeful" knüpft an die Ereignisse an Band eins an, bringt aber eine komplett neue Story mit sich. Dennoch sollte man den Vorgänger kennen, bevor man dieses Buch liest, da vieles aufeinander aufbaut.

Wie bereits in "Viciuos" schafft es auch hier die Autorin wieder, einen sehr spannenden Verlauf zu gestalten. Die Kapitel werden abwechselnd in der Vergangenheit erzählt und erleben enorme Zeitsprünge, da muss man sich wirklich darauf einlassen, um es erleben zu können. Der große Countdown der Kapitel, endet dann wieder mit einem Showdown, wie bereits Band eins. Aber auch hier muss ich wieder sagen, dass ich mir mehr erwartet hätte. Die Spannung baut sich kontinuierlich auf und alles steuert auf den großen Moment zu, der dann leider viel zu schnell vorüber ist. Das Ende ist relativ offen gestaltet und ich hoffe auf mindestens einen weiteren Band. Genügend Charaktere wären ja für weitere Bände vorhanden.

Schön fand ich, dass die liebgewonnenen Charakter aus Teil eins (Syd und Mitch) wieder mit an Bord waren und man sie ein stück weit besser kennenlernen konnte. Vic fand ich diesmal nicht ganz so stark, was wohl aber auch an seinem Zustand lag. Marcella hingegen ist ein unglaublich starker Charakter und irgendwie mochte ich sie. Mein absolutes Highlight war aber diesmal June, über die ich noch sie viel mehr lesen würde.

Für mich war dieser Band ein würdiger Nachfolger, der wieder absolut spannend und nervenaufreibend war. Die Autorin hat eine unglaubliche Fähigkeit, Fäden geschickt miteinander zu verweben und trotz einiger Längen und einem eher unzufriedenen Ende, hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich will unbedingt mehr aus diesem Universum.