Rezension

Wenn Sheldon Cooper eine Ratte wäre ...

Firmin - Ein Rattenleben - Sam Savage

Firmin
von Sam Savage

Bewertet mit 2 Sternen

Am 9. November 1960 wird Firmin im Keller der Buchhandlung Pembroke Books geboren. Doch er hat noch 12 Geschwister, Sweeny, Chucky, Luweena, Feenie, Mutt, Peewee, Shunt, Pudding, Elvis, Elvina, Humphrey und Honeychild, die allesamt größer und stärker sind als er, sodass er so gut wie keine Milch von seiner Mutter Flo bekommt, da diese naturgegeben nur 12 Zitzen hat. Flo, die alles andere als eine gute Rattenmutter ist, hat ihrem Nachwuchs ein Nest aus Buchseiten gebaut und da Firmin irgendwie überleben muss, frisst er halt diese Buchseiten.

 

Doch diese "Nahrung" scheint in zu verändern, denn Firmin kann lesen und könnte, wenn er richtige Stimmbänder hätte, sogar sprechen. Mit der Zeit werden seine Geschwister immer größer und stärker, Firmin hingegen bekommt nur einen großen Kopf, ansonsten bleibt er sehr schmächtig. Eines Tages kommt Flo nicht mehr zu ihren Jungen und auch diese verlassen nach und nach den Keller, da es dort keine anständige Nahrung gibt. Nur Firmin bleibt, denn dies ist sein Zuhause und er fühlt sich dort wohl

 

Mit der Zeit erkundet er nicht nur den Keller, sondern über die Abwasserleitung auch den Rest des Hauses. Am liebsten hält er sich natürlich im Buchladen auf, aber das geht nur nachts, tagsüber schaut er immer von der Decke herunter in die Buchhandlung. Norman Shine, der Besitzer der Buchhandlung weiß nichts von seinem illegalen Untermieter, er hat auch so schon zu tun, den Laden am Laufen zu halten. Firmin ist fasziniert von der Buchhandlung und eines Tages sieht er sogar einen echten Autoren: Jerry Magoon. Noch ahnt er es nicht, aber dieser Autor wird sein Leben nachhaltig verändern ...

 

 

Wenn Sheldon Cooper eine Ratte wäre ...! Der Plot wurde detailliert erarbeitet, wobei ich es schon etwas irritierend fand, das ganze Buch aus der Sicht einer Ratte zu lesen. Firmin wurde bedauerlicherweise nur recht oberflächlich dargestellt, was mir nachhaltig in Erinnerung geblieben ist, ist sein ständiges Gejammer über sein Schicksal und die Ungerechtheit der Welt. Den Schreibstil empfand ich teilweise als zu langatmig, sodass ich am Ende kaum glauben konnte, wie lange man an so ein paar Seiten sitzen kann. Alles in allem hatte ich mir von dem Buch doch deutlich mehr versprochen, zumal mich der Klappentext sehr angesprochen hatte. Die Romanidee an sich finde ich sehr gut, die Umsetzung derselben leider nicht.