Rezension

Wichtiges Thema

Der Heimweg -

Der Heimweg
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Als Meisterwerk würde ich keins von Fitzeks Büchern bezeichnen, ein hervorragender Thrillerautor ist er allerdings unbestreitbar. Auch, wenn mein Erleben mit seinen Romanen sehr unterschiedlich ausfällt. Diesmal war das Vergnügen  4 Sterne wert.

Mir hat einiges nicht gefallen. Vor allem die Charaktere, aber es ist eher mein persönliches Problem, wenn ich meine Abneigung analytisch betrachte. Ich komme nicht klar, mit der Aussage, dass die Frauen, die Gewalt in der Ehe erleben, sich nicht schützen können oder nicht imstande sind aus der Beziehung auszusteigen, sei es wegen Angst von den Konsequenzen oder mangelnder Selbstwertgefühls. Ich kenne sowohl Frauen, die Gewalt in der Ehe erlebt haben, als auch Frauen, die nach der Trennung mit Stalking zu tun hatten. Der Weg ist nicht leicht, aber einen Ausweg aus so einer Situation gibt es.

Mir fällt es persönlich sehr schwer, die Handlungen solcher Frauen zu verstehen. In diesem Roman geht es ganz klar um die Gewalt in der Ehe, um ein Leben mit einem Sadisten - kein einfaches Thema, doch Fitzek hat es recht gut gelöst. Ein wichtiges Thema, auch wenn es "nur" in einem Thriller verarbeitet wird.

Von der Spannung her, was das Buch unschlagbar. Von der ersten bis zu letzten Seite absolut packend. Da gibt es nichts zu meckern. [:thumleft:] Unerwartete Wendungen mit eingeschlossen.

Aber man muss ganz deutlich sagen, dass dieser Thriller von extreme Brutalität und Gewalt gezeichnet ist, wie auch sexuelle Perversionen. Eine Unmenge Blut strömt hier und Schockmomente folgen eins dem anderen.

Was ich weniger verstehe von den Kritiken der Leser, und davon gibt es reichlich: Wenn ich ein Buch von Fitzek in die Hand nehme, kann ich sehr wohl davon ausgehen, dass es brutal und gewalttätig sein wird. Man wird bei ihm nicht gerade überrascht, er hält sich an sein Können und sein Muster. Da frage ich mich, wieso erwartet man, was anderes.

Bei diesem Autor gibt es nichts anderes.

Entweder mag man Thriller seiner Art oder man tut es nicht.