Rezension

Wie alles begann

Eva - William Paul Young

Eva
von William Paul Young

Bewertet mit 4 Sternen

Schöpfungsgeschichte mit vielen Facetten

"Auf eine Insel zwischen unserer Welt und der nächsten wird ein Schiffscontainer an Land gespült. Darin entdeckt John, der Sammler, eine junge Frau, halb erfroren und dem Tode nach. Er nimmt sich auf, und gemeinsam mit Heilern und Gelehrten pflegt er Lilly gesund. Sie ist diejenige, auf die sie gewartet haben, damit die Vorhersage in Erfüllung geht. Lilly wird von Eva, der Mutter allen Lebens, eingeladen, Zeugin der Schöpfungsgeschichte zu werden. Und so erfährt sie, was damals wirklich im Garten Eden geschah." - soweit der Klappentext.

William Paul Young arbeitete viele Jahre als Büroangestellter und Nachtportier in Hotels. Der gebürtige Kanadier wuchs als Sohn von Missionaren in Papua-Neuguinea auf, war selbst viele Jahre lang Mitarbeiter einer christlichen Gemeinde. Mit seinem Buch "Die Hütte Ein Wochenende mit Gott" gelang ihm ein Weltbestseller, der 2016 verfilmt wurde. William Paul Young lebt mit seiner Frau Kim, seinen sechs Kindern und Enkeln im Happy Valley im US-Bundesstaat Oregon. (Quelle: Klappentext)

Das Cover ist sehr schön gestaltet. Ein Blick in einen sonnendurchfluteten Garten mit einem Apfel im Vordergrund erinnert an die Schöpfungsgeschichte und passt damit perfekt zum Inhalt.

William Paul Young arbeitet in diesem Buch mit verschiedenen Ebenen. Die Geschehnisse auf der Insel, auf der John Lilly (die aus gutem Grund so heißt) findet und gesund gepflegt wird, wechseln sich ab mit der Schöpfungsgeschichte, die von Young nicht unbedingt so wiedergegeben wird, wie wir sie gelernt haben. Mitunter ist etwas unklar, ob Lilly träumt oder ob es sich um die Realität auf der Insel handelt. Insbesondere zu Beginn verschwimmen die Ebenen etwas, es braucht Zeit und einige Seiten, bis klar wird, wie was erzählt wird. Neben John und Lilly sind drei Heiler und Gelehrte und Letty, eine alte Frau weitere Protagonisten. Auch hier ist nicht alles so, wie es scheint, das trifft vor allem auf Letty zu.

William Paul Young will uns die Schöpfungsgeschichte näher bringen, ohne bekehren oder missionieren zu wollen. Er bringt Aspekte hinein, die über die Geschichte der Bibel hinausgehen und regt zum Nachdenken an. Mit der in einem Schiffscontainer gestrandeten Lilly nimmt er darüber hinaus einen aktuellen Aspekt auf, der allerdings nur wenig Raum einnimmt, weil dies nicht das Hauptanliegen des Buches ist.

Nachdem ich mit großer Begeisterung "Die Hütte" gelesen habe, hatte ich von diesem Buch etwas mehr erwartet. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne.