Rezension

Wie Emma versucht, ihr Glück zu finden

Emmas Glück - Claudia Schreiber

Emmas Glück
von Claudia Schreiber

Bewertet mit 3 Sternen

skurril und derb, hat aber auch irgendwie was...

So ganz konnte ich mit "Emmas Glück" von Claudia Schreiber nicht warm werden, auch wenn die Geschichte was hatte.
Die schrullige Protagonistin Emma führt ein einsames Leben auf dem Bauernhof ihrer Eltern, sie ist verschuldet, unordentlich, der Hof verdreckt, keiner im Ort mag sie so recht, nur Henner, den sie aber nicht so richtig mag - es ist irgendwie deprimierend zu lesen. Und vor allem ist die Sprache von Emma und auch teilweise ihr verhalten sehr derb.
Ihr Verhalten den Tieren gegenüber ist jedoch emotional. Sie liebt die Tiere, muss sie aber schlachten - und macht das mit dem größten Respekt ihnen gegenüber. Gruselig zu lesen, aber schön ihr Umgang mit den Tieren, als sie Max alles genau erklärt. Leider war dieses Kopfkino für mich nicht sehr schön...

Der Plot mit dem reichen Städter Max, der todkrank ist und sich eigentlich im Ausland noch ein schönes restliches Leben machen wollte, aber an Emmas Hof mit seinem Ferrari verunfallt ist, fand ich witzig.  
Emma nutzt Max' Unfall natürlich aus: mit ihm kam beides, was sie in ihrem Leben schmerzlich vermisst hatte: Geld und einen Mann. Und Emma wäre nicht Emma, hätte sie keine Idee, wie sie beides bekommt...
Der reinliche und ordnungsliebende Max ist anfangs gar nicht glücklich auf dem Hof, doch seine Krankheit setzt ihm zu. 
chön fand ich, wie sich die beiden Protagonisten nach Anfangsschwierigkeiten aneinander herangetastet und vor allem weiterentwickelt haben. Und beide lernen, dass man auch mal aus seiner Komfortzone herauskommen und anderen Dingen/Sichtweisen eine Chance geben soll.
Und mit Emmas Art und Liebe, Schweine zu schlachten, und Max' Idee dazu, gibt es dann auch ein Happy-End für Emma, ihren Hof und ihre Schweine.
Ich möchte mir auf jeden Fall auf die Verfilmung dazu ansehen.

Fazit:
Die Geschichte ist unterhaltsam, wirr, derb, und traurig, aber mit einem Happy-End; irgendwie.