Rezension

Wie lässt man einen ganzen Bus verschwinden? Auf jeden Fall mit viel Spannung!

Totenfahrt: Thriller - Timo Leibig

Totenfahrt: Thriller
von Timo Leibig

Bewertet mit 5 Sternen

Über Nacht verschwindet ein Bus voller Aktivisten einfach so spurlos. Mit an Bord die Tochter eines reichen Industriellen, was natürlich für Aufregung in ihrer Familie sorgt. Walter Brandner übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen in diesem rätselhaften Fall. Denn eine Lösegeldforderung bleibt aus und nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass Juri Tscherniak, der erst kürzlich nach einem Entführungsfall aus dem Knast kam, mit an Bord des Busses war. Was hat er mit der ganzen Sache zu tun? Was ist passiert? Wie konnte der Bus so einfach verschwinden.

 

Dieses Buch ist zwar der letzte Fall von Walter Brandner, aber das erste Buch dieses Autors welches ich gelesen habe. Es lässt sich also auch gut verstehen, wenn man die Vorgänger aus dieser Serie nicht kennt, macht aber sicher neugierig auf mehr.

 

Der Schreibstil von Timo Leibig ist insgesamt immer schön flüssig, gut verständlich und zur Situation passend gewählt. Hier wurde auch die Stimmung immer gut vermittelt.

 

Die Charaktere sind alle sehr interessant und machen neugierig, sowohl auf Seite der ermittelnden Beamten als auch auf Seiten der Entführten bzw. der Entführer. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass ein Charakter den anderen das Rampenlicht wegnimmt, oder mehr ins Zentrum rückt als ihm zustehen sollte. Und grade Brandner und Goldmann scheinen mindestens ein sehr interessantes Team abzugeben.

 

Der Fall an sich hat es auf jeden Fall in sich. Alles ist sehr lange ziemlich mysteriös und zu eigentlich jedem Zeitpunkt super spannend. Fakten bauen sich nach und nach auf, Hinweise werden gegeben und der Leser praktisch zum mitfiebern angehalten. Mir ging es auf jeden Fall so.
Und zum großen Finale hin – sagen wir das mir die Haare zu Berge standen! Davon werde ich wohl noch lange etwas im Hinterkopf haben.

 

Der Plot des ganzen war nicht zu offensichtlich für meinen Geschmack und man konnte lange mit rätseln. Ich selber bin erst kurz vor den Ermittlern auf die Wahrheit hinter dem ganzen gekommen.
Das ganze ist auf jeden Fall unglaublich, aber deshalb nicht unbedingt völlig unglaubwürdig. Vielleicht in letzter Konsequenz etwas überzogen dargestellt, aber irgendwie ist das doch das schöne an Thrillern wie diesem – man muss eben nicht ganz im realen Rahmen bleiben, sondern kann auch mal etwas darüber hinaus gucken. Und, es war nie so dargestellt, dass ich beim Lesen skeptisch gewesen wäre.
Insgesamt in sich war alles immer stimmig, erschien schlüssig und sinnvoll wenn es da so stand.

 

Die Spannung blieb mir hier auf jeden Fall bis zum Ende erhalten und das Finale war dazu dann schön passend.

 

Es gab ein paar Dinge, die am Ende nicht so aufgeklärt waren, wie ich mir das gewünscht hatte, einige Aspekte die irgendwie nie wieder eine Rolle gespielt haben. Das liegt zwar wahrscheinlich irgendwie in der Natur der Sache, aber trotzdem schade.

 

Alles in allem auf jeden Fall ein sehr spannender Thriller, der mich bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat und der auf jeden Fall Lust auf mehr macht. Von mir gibt es sehr gerne 5/5 Sternen hierfür.