Rezension

Wieder eine emotionale Geschichte von B.C. Cherry

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt - Brittainy C. Cherry

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
von Brittainy C. Cherry

Brittainy C. Cherry ist mir als eine Autorin bekannt, die ihren Geschichten das Maximum an Gefühlen verleiht. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass sie Themen anspricht, mit denen viele Menschen bereits in Berührung kamen, sich aber nicht trauen, darüber zu sprechen.  »Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt« ist deshalb keine Ausnahme und nahm mich emotional sehr mit. Da ich nicht spoilern möchte, verrate ich nur so viel: Haltet eure Taschentücher bereit, denn bei diesem Buch bleibt kein Auge trocken! 

„Die Fantasie eines Menschen ist eine Massenvernichtungswaffe.“ – Zitat (Seite 26)

Die Handlung spielt in einer Kleinstadt namens Chester. Hier kennt jeder jeden. Geheimnisse werden schnell gelüftet und Gerüchte verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Mancher sieht es als Segen, der andere als Fluch. Protagonist Jackson Emery gehört wohl zu den Letzteren, denn er hat kein besonders gutes Verhältnis zu den meisten Bewohnern von Chester. Diese Tatsache führt dazu, dass viele ihn gar nicht richtig kennen und einen falschen Eindruck von ihm haben, was wirklich schade ist, da er ein ganz netter Kerl ist. Zugegeben, am Anfang hat Jackson ebenfalls keinen guten Eindruck auf mich gemacht, aber nur, weil ich ihn noch nicht richtig kannte. 

Im Gegensatz zu Jackson, der keinen Wert darauf legt, was die Bewohner von Chester von ihm denken, macht sich Grace viele Gedanken um die Meinung anderer Menschen. Sie versucht so vielen, wie es nur geht recht zu machen, was mich oft aufgeregt hat. Mit der Zeit ändert sich Grace jedoch, sodass sie diesbezüglich eine beachtliche Entwicklung macht. Ihr Drang, möglichst vielen Menschen zu gefallen, ist unter anderem auf ihre Erziehung zurückzuführen, was wiederum dafür sorgt, dass es enorme Mühe und Disziplin erfordert, sich zu ändern. Ich finde, Grace ist ein gutes Beispiel dafür, dass Frauen zuerst auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche achten sollten. Denn wenn sie dies nicht tun, machen sie sich selbst kaputt. 

Die ersten Zweidrittel der Handlung sind einfach top - spannend, gefühlvoll und packend! Das Ende war mir leider etwas zu perfekt und bilderbuchartig. Einiges hätte man an dieser Stelle weglassen können, die Geschichte wäre trotzdem schön. Der Schreibstil ist toll, denn Frau Cherry weiß, wie man bei Leserinnen auf die Tränendrüse drücken soll. Themen, die sie für dieses Buch gewählt hat, haben es wirklich in sich. Die Antagonisten haben mich zur Weißglut gebracht, was ein Zeichen dafür ist, dass sie der Autorin gut gelungen sind. Die Kleinstadtatmosphäre finde ich realistisch und glaubwürdig, denn ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und weiß, wie es ist, wenn sich jeder kennt. 

Fazit

Alles in allem hat mir »Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt« gut gefallen. Perfekt war das Buch nicht, denn die Autorin hat am Ende meiner Meinung nach etwas zu dick aufgetragen. Dennoch kann ich es jedem New Adult-Liebhaber empfehlen.