Rezension

** Wir haben deine Tochter... **

Deadline - Simon Kernick

Deadline
von Simon Kernick

Bewertet mit 3 Sternen

Die Story laut Inhaltsangabe überzeugte mich sofort, allerdings war ich von vornherein ein wenig skeptisch, ob der Autor es geschafft hatte, die Grundidee spannend und gut durchdacht herüber zu bringen. Zusammenfassend möchte ich vorab sagen, dass es sich bei „Deadline“ um einen meiner Meinung nach guten, aber keineswegs erstklassigen Thriller handelt.

Im Grunde startete die Geschichte von null auf hundert durch. Direkt zu Beginn der Story wurde Andres von den Entführer ihrer Tochter Emma angerufen und vor vollendete Tatsachen gestellt. Man war demnach als Leser direkt im Geschehen und war gespannt, wie der weitere Verlauf von statten gehen würde.

Die Spannungskurve im ersten Drittel gefiel mir recht gut. Die Charaktere wurden vorgestellt und in die Geschichte integriert, ohne den Nervenkitzel zu nehmen. Im zweiten Drittel ließ die Spannung meiner Meinung nach ein wenig nach. Die Nachforschungen die Bolt anstellte, schienen zu keinem sinnvollen Ergebnis zu kommen.

Außerdem missfiel mir extrem die Rolle der Mutter. Dass Andrea erst Jimmy Galant sagte, dass er der Vater von Emma sei und als dieser tot war, plötzlich Bolt, der ehemals Geliebte von Andrea, Emmas Vater sein sollte, fand ich recht hinterlistig. Hinzu kam noch, dass laut Geschichte Andrea ihr Bett damals zeitgleich mit den beiden Männern teilte und zusätzlich auch noch ein impotenter Ehemann vorhanden war. Dieses Bild passte – auch wenn es schon 14 Jahre her war – nicht zur sorgenden Mutter, deren Tochter entführt wurde.

Im letzten Drittel stieg die Spannungskurve meiner Meinung nach wieder deutlich an und das Lesen machte wieder mehr Spaß. Die Jagd auf die Entführer und das Bangen der kleinen Emma um ihr Überleben fesselten mich als Leserin. Leider war die letztendliche Auflösung des ganzen Entführungsdramas nicht nach meinem Geschmack. Hier fand ich, dass zu oft in die Vergangenheit zurück gegriffen wurde und dass das Ende einfach zu plump abgeliefert wurde.

Wie bereits erwähnt, ist „Deadline“ von Simon Kernick ein Thriller, der ok ist, aber der meiner Meinung nach keinen absoluten Lesetipp darstellt.