Rezension

Witzig, aber auch langatmig

The Darkest Queen -

The Darkest Queen
von Nina MacKay

Bewertet mit 3 Sternen

Nach dem Tod ihrer Mutter haben Skylar und ihre Schwester versucht, durch ein Oija-Brett mit ihr in Kontakt zu treten. Allerdings ging das gewaltig schief, denn anstelle ihrer Mutter luden sie sich einen Dämon ins Haus ein. Als dann auch noch Skylars Vater und Schwester bei einem Unfall ums Leben kommen, bietet der Dämon ihr einen Deal an, wenn sie es schafft, am königlichen Hofe unter den 42 Auserwählten den Prinzen zu überzeugen und sich letzten Endes seine Schwester zu angeln, hat sie die Möglichkeit einen von ihnen zurückzuholen.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin Nina MacKay gelesen und bisher waren alle ein Garant für witzige Fantasy, die einfach für Unterhaltung und Spaß sorgten. Der Schreibstil ist auch hier wieder ganz typisch für die Autorin und die Geschichte liest sich leicht und locker.
Inhaltlich ist es jetzt nicht völlig außergewöhnlich, junge Damen, nach Möglichkeit adelig, buhlen um die Gunst eines Prinzen. Wo so viele Ladys aufeinandertreffen und alle mit dem selben Ziel, ist es vorprogrammiert, dass hier die Krallen ausgefahren werden. Das sorgte für den ein oder anderen Schmunzler und machte die Handlung locker. Allerdings fand ich persönlich die Handlung, trotz des Humors, etwas zu zäh. Allein der erste Tag im Schloss nahm fast ein Viertel des Buches ein. An dieser Stelle hätte ich mir einfach mehr Spannung und Tempo gewünscht.
Es gibt hier in der Handlung Zeitsprünge, so begleiten wir Skylar, die hier in die Rolle der Gräfin Calla schlüpft, am Hofe des Prinzen, aber auch in ihrer Vergangenheit, bei der wir erleben, wie sie es geschafft hat, sich selbst in Schwierigkeiten zu manövrieren. Das brachte auf jeden Fall etwas mehr Abwechslung in das Geschehen und man erfuhr die Hintergründe, warum Skylar nun im Schloss ist.
Das Worldbuilding insgesamt blieb hier ein wenig hinter meinen Erwartungen, vielmehr dreht sich hier alles um Skylar und deren Absichten. Ich finde sowas immer schade, da ich gerne mehr über das Land und die Menschen und Wesen dort erfahre.
Protagonistin Skylar hingegen konnte absolut bei mir punkten. Sie ist witzig, loyal, mutig und einfach durchweg tough. Da man sie hier als Ich-Erzählerin begleitet, lernt man sie natürlich intensiv kennen, erfährt ihre Gedanken und Gefühle. Sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten und gibt nicht so schnell auf. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund und lässt sich auch von der Vielzahl an Edeldamen nicht unterbuttern. Das ihr Auftrag allerdings schwer zu bewältigen wird, wird schnell klar, denn Prinz Read, den sie töten soll, wächst ihr schnell ans Herz und auch seine Schwester Dahlia, die sie verführen soll, wird eine gute Freundin. Tja, alles gar nicht so leicht für Skylar.
Neben Skylar bleiben die meisten Charaktere eher blass, was bei der großen Anzahl an unterschiedlichen Figuren gar nicht weiter schlimm ist, ans Herz gewachsen ist mir Jagger, der Flughund, der Skylar „unauffällig“ begleitet.
Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, der mich durchaus neugierig auf Band 2 macht.
Mein Fazit: wer es gerne humorvoll und locker mag, der wird an dieser Fantasygeschichte Freude haben. Eine toughe Protagonistin, die für witzige Dialoge sorgt und ein Flughund, den man gerne selber hätte, machen die Story unterhaltsam. Was mir ein wenig gefehlt hat, sind Tempo und Spannung und so zogen sich manche Szenen für meinen Geschmack zu sehr. Trotzdem möchte ich hier weiterlesen, denn der Cliffhanger macht neugierig. Für Fans von Nina MacKay!