Rezension

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Witziger Katastrophenroman

Wie Buddha in der Sonne - Hanna Dietz

Wie Buddha in der Sonne
von Hanna Dietz

Bewertet mit 4 Sternen

Cover und Verarbeitung:
Die Covergestaltung mit Prägedruck, Einschlag und guter Bindung ist hochwertig, ebenso wie das dicke Papier. Nach einmaligem Lesen sieht das Buch fast aus wie neu (es würde wie neu aussehen, wenn mir nicht mein Kleinkind beim Lesen "geholfen" hätte). Das Cover gefällt dem Kleinkind genausogut wie der Mama - der Kleine liebt die Fische, Mama gefällt der Cocktail. Die Idee ist witzig, ansprechend und man erwartet ein lockeres Urlaubsbuch, was dieses Buch ja im Endeffekt auch ist.

Inhalt:
Zwei Wochen Urlaub auf Larishang hat Frida gebucht - um endlich von Henning schwanger zu werden, denn die biologische Uhr tickt schon sehr laut. Um ihren Mann Henning nicht unter Druck zu setzen, verschweigt Hannah den Zeugungswunsch im Urlaub und plant eine entspannende Liebesreise, auf der alles schiefgeht. Schon am Flughafen lernen sie ihre späteren Mitbewohner eines Ausweichquartiers kennen, die die gebuchten Bungalows in dem "Traumhotel" stehen nicht zur Verfügung.

Meine Meinung:
Die Charaktäre in diesem Buch sind alle gut vorstellbar, da Stereotype stark überzeichnet (aber authentisch) dargestellt werden. Hier hätte mir weniger Überzeichnung, aber mehr chrakterliche Tiefe gut gefallen. Ich finde es auch so okay, da es leichter Unterhaltungsroman ist, so habe ich aber, außer den Kindern im Buch, keine Identifikationsfiguren gefunden. Für Frida bin ich zu jung (und habe schon ein Kind) und zu organisiert, und mit den anderen Frauen (schrullig, Karrierefrau, Tussi) konnte ich mich gar nicht identifizieren.
Bei den Männern war es für mich noch schwieriger, denn Henning ist wenig feinfühlig im Buch, die Wendung, die er dann am Ende mitmacht, passt meiner Meinung nach gar nicht zu seinem davor gezeigten Verhalten - hier hat mir das einschneidende Erlebnis gefehlt, das so einen Charakterwandel rechtfertigt.
Mit Coralie wurde ich gar nicht warm, denn ich hatte das Gefühl, ihr liegt an ihren Kindern selbst ebensowenig wie dem Vater der Kinder. Beide sehen nur ihre Kinder als Mittel zur Erfüllung eigener Wünsche und Vorstellungen - und auch hier fällt mir persönlich der plötzliche Wandel am Ende der Geschichte zu extrem aus, dafür ziehe ich einen Stern ab.
Die lustigen Bücherzitate am Kapitelbeginn, die aneinandergreihten Katastrophen und die Weissagungen finde ich aber so gelungen, dass ich dem Buch vier von fünf Sternen gebe, denn ich finde es als leichte Unterhaltung wirklich gelungen. Je länger ich aber über dieses Buch grüble und reflektiere, desto weniger gefällt es mir. Aber ein leichter Urlaubsroman soll ja auch keine schwermütigen Gedanken auslösen, und daher passt für mich das Buch, Genreentsprechend.

Fazit: Das perfekte Buch für einen entspannten Tag, wenn man nicht lange grübeln will und sich klischeehaft vorstellbare Charaktäre wünscht. Eine klare Leseempfehlung von mir!