Rezension

Wo ist O ?

WALLBANGER - Ein Nachbar zum Verlieben - Alice Clayton

WALLBANGER - Ein Nachbar zum Verlieben
von Alice Clayton

Bewertet mit 3 Sternen

Seit einem ziemlich desaströsen One-Night-Stand hatte Caroline keinen O(rgasmus) mehr und das macht ihr sehr zu schaffen. Wen wundert es da, dass sie nach kurzer Zeit in die Luft geht weil ihr Nachbar Simon des Nächtens in seiner Wohnung direkt nebenan reihenweise die Frauen flach legt – und das ziemlich lautstark. Mit jedem Stoß von Simon stößt auch sein Bett an die Wand („Wumms“, „Rumms“) und als Caroline nachts das Bild auf den Kopf fällt, das über ihrem Kopfende hängt, tritt sie bei Simon fast die Türe ein um ihm einen verbalen Einlauf zu verpassen. Simon öffnet ihr die Türe, lediglich mit einem Bettlaken bekleidet, das sein „Arbeitsgerät“ verhüllt. Und so beginnt was beginnen muss.

Fazit:

Tja, was soll ich sagen zu einem Buch, das mich sowohl unterhalten und belustigt aber in gleicher Weise auch ziemlich oft genervt hat?

Die Geschichte um Caroline und Simon ist nicht neu erfunden worden. Es geht, wie bei vielen Liebesgeschichten, um 2 Menschen die sich erst absolut nicht leiden können und dann nach und nach zueinander finden und feststellen, dass es sich um die große Liebe handelt. Auch wenn man schon hunderte Bücher gelesen hat, die sich mit diesem Thema befassen, so ist es doch immer die Verpackung dieser Liebesgeschichte, die das Buch lesenswert macht.

Unterhalten und amüsiert hat mich immer wieder das Zusammentreffen von Caroline und Simon. Es gibt viele schöne Dialoge zwischen den Beiden und da steckt jede Menge knisternde Erotik und viel Witz drin. Die „Kosenamen“ die die Beiden sich verpasst haben, haben mich jedoch wieder abgeturnt. Sie sind ja noch in der Phase in der sie sich nicht leiden können und deswegen nennt er sie „Rosa Nachthemdchen“ (weil sie in der besagten Nacht als sie an seine Türe klopfte ein rosafarbenes Nachthemd trug) und sie nennt ihn „Wandbeben“ – eben weil die Wand bebt wenn es auf Simons Seite der Wand zur Sache geht. Ok, damit kann ich noch leben. Als er sie aber öffentlich „Schwanzblockade“ nennt wird es mir dann doch zu arg.

Wie der Zufall es will sind die beiden besten Freundinnen von Caroline dann auch bald mit den beiden besten Freunden von Simon befreundet – es gibt zwar einige Anfangsschwierigkeiten bei einem gemeinsamen Wochenende am Lake Tahoe, dann passt es aber und die 4 warten nun gespannt darauf, dass auch Caroline und Simon endlich merken, dass sie zueinander gehören. Was sie natürlich auch irgendwann selbst herausfinden.

Am meisten genervt hat mich die Fixierung von Caroline auf ihren abhanden gekommenen O. Sie ist so damit beschäftigt, dass sie mit O redet und ihn sich sogar bildlich vorstellen kann. Caroline stellt sich ihren Orgasmus so vor als wenn sie auf einer Klippe zugeht und O quasi der Sprung über die Klippe sein wird.

Zitat:
Ich nahm einen letzten Schritt, ein Fuß hing nun über die Klippe und dann! Ich sah ihn! O! Er schwamm im Wasser unten, sein Har tanzte wie Feuer auf den Wellen. Er winkte und ich winkte, und genau dann brachte Simon eine Hand zwischen unsere Körper ........ „ 
Zitat Ende

Leider hat es Simon nicht geschafft, Caroline bei diesem ersten gemeinsamen Sex über die Klippe springen zu lassen und ihr ihren heiß ersehnten O zurück zu bringen.

Sorry, ein aus dem Wasser winkender O mit Haaren wie Feuer ...... bei solchen Vorstellungen würde sich vermutlich doch jeder O vom Acker machen.

Das Buch ist gut zu lesen, leicht und flüssig gehen der Autorin die Worte von der Hand. 
Auch ist die Geschichte an sich reizvoll – aber die Umsetzung hat mich leider nicht vom Hocker gerissen.