Rezension

Wortgewandt, bildhaft, lebendig

Das verlorene Paradies -

Das verlorene Paradies
von Abdulrazak Gurnah

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Roman, der im Original 1994 erschien, und dafür sorgte, dass Abdulrazak Gurnah einem großen Publikum bekannt wurde, spielt auf Sansibar am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Hauptfigur ist Yusuf, ein Junge, der mit seiner Familie ein sehr einfaches Leben führt. Als die Familie in Geldnot gerät, verkauft sein Vater ihn an Aziz, und da fängt für Yusuf ein ganzen anderes Leben an. Nicht nur die bunte Vielfalt der Stadt auch die Verschiedenartigkeit der Menschen überwältigen ihn. Aber all das ist noch gar nichts zum dem, was er während einer Karawanenreise ins Landesinnere alles noch erleben soll...

Obwohl der Autor die Lebensumstände und Lebensweisen schonungslos dem Leser vor Augen führt, hat er aber bei aller Ernsthaftigkeit einen überraschend humorvollen und leichten Schreib- und Erzählstil. Der Leser macht, genau wie Yusuf, eine Reise, die ihm eine ganz eigene, exotische, gefährliche Welt offenbart. Lässt man sich darauf ein, wird man im Verlauf immer tiefer in die Geschichte hineingezogen.

Fazit: „Das verlorene Paradies“ ist ein wortgewandter, bildhafter und lebendiger Roman, der dem Leser interessante Einblicke zu Zeiten der Kolonialisierung Afrikas im ausgehenden 19. Jahrhunderts gewährt.