Rezension

Wow!

Im Netz des Verbrechens - Olga A. Krouk

Im Netz des Verbrechens
von Olga A. Krouk

„Was wir ein Ende nehmen sehen, ist nur das Brennholz […] Das Feuer brennt weiter. Wir erkennen nicht, dass es aufhört.“ - S.198

Inhalt:
Junas Freundin Pyschka ist verschwunden, doch keiner will ihr glauben, dass das Mädchen entführt wurde. Als sie einen verzweifelten Hilferuf ihrer Freundin erhält, macht sie sich auf nach Deutschland um nach Pyschka zu suchen. Aber dann gerät auch sie in die Hände der Entführer, die vor nichts zurückschrecken. Erst als Nick sie befreit, kann sie aufatmen. Aber kann sie ihm wirklich vertrauen? Immerhin arbeitet auch er für die Entführer...

Meine Meinung:
_“Im Netz des Verbrechens“ von Olga A. Krouk ist der Folgeband von “Im Visier des Todes“, doch er lässt sich auch gut ohne den Vorgänger lesen. Der Einstieg in die Geschichte rund um Juna und Nick ist direkt und ohne Umschweife, doch man findet sich schnell zurecht. Die Atmosphäre, die die Autorin durch ihren wirklich sehr schönen Schreibstil gestaltet ist stets sehr bedrückend und zieht den Leser sofort in das Geschehen hinein.
Die Spannung, die Olga A. Krouk in ihren Roman erzeugt, prägt wirklich die ganze Handlung und fesselt den Leser geradezu an die Seiten. Man fiebert die ganze Zeit mit den Charakteren mit und stellt seine eigenen Theorien zur großen Auflösung auf, nur um dann zum Schluss durch unerwartete Wendungen immer wieder überrascht und aus der Bahn geworfen zu werden.

Wo Romantic Thrill draufsteht, ist auch Romantic Thrill drin.
Überzeugend schafft es die Autorin einen packenden Thriller mit romantischen und rührenden Elementen zu verbinden. Auch die Erotik kommt nicht zu kurz, wird jedoch stets sehr feinfühlig und stilistisch schön beschrieben. Wer also ein paar Szenen mit knisternder Erotik zwischen den beiden Hauptcharakteren erwartet, wird nicht enttäuscht.
Eben diese beiden Protagonisten erzählen in abwechselnden Perspektiven von den Ereignissen.
Nick erscheint stets geheimnisvoll und ein wenig düster. Als Leser braucht man ein wenig, um mit seinem Charakter warm zu werden, doch das ist nicht schlimm, denn das macht ihn so komplex. Man weiß bis zum Schluss nicht, was man von ihm halten soll und wer er wirklich ist. Aber gerade das macht ihn auch so interessant, sowohl für Juna, als auch für den Leser.
Juna hingegen ist für den Leser ein offenes Buch. Die Nähe zu ihr als Charakter ist immer vorhanden und man kann sich trotz ihrer ungewöhnlichen Situation gut in sie hineinversetzen. Sie ist sehr stark und selbstbewusst und auch in der Lage, sich alleine gegen andere zu wehren, was wirklich eine nette Abwechslung zu den Protagonistinnen ist, die oftmals in ihrer Opferrolle festsitzen.
Die Interaktionen zwischen diesen beiden Charakteren sind sehr süß und stehen auch ein wenig im Kontrast zu diesen schrecklichen Dingen, die um sie herum passieren und vor denen die Autorin auch nicht zurückschreckt, sie zu beschreiben. Als Leser ist man dabei, wie sich langsam aber sicher eine sehr zarte Zuneigung zwischen ihnen entwickelt, die sich schnell zu einem übergreifenden Knistern wandelt.

Ein weiteres Highlight, was den Roman für mich so lesenswert gemacht hat, waren die zwischendurch eingestreuten Zitate und Weisheiten, seien sie von Junas Oma oder von berühmten Poeten. Ein solches ist auch das der Rezension voranstehende Zitat aus dem Buch.

Fazit:
Der Thriller überzeugt durch ausgefeilte Charaktere und einen stringenten Spannungsbogen. Die Geschichte fesselt und es gelang mir nicht, das Buch freiwillig länger als nötig aus der Hand zu legen. Geschickt verbindet die Autorin eine schockierende und packende Geschichte mit einer sehr romantischen Liebesgeschichte. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der einen ebenso packenden, wie romantischen Thriller erwartet, dessen Handlung mehr als gut durchdacht ist und fesselt. Das Buch ist jetzt schon eines meiner Lesehighlights 2013.