Rezension

Würdige Fortsetzung der beliebten Kinderbuchreihe

Neue Punkte für das Sams - Paul Maar

Neue Punkte für das Sams
von Paul Maar

Wir erinnern uns: Im zweiten Band der beliebten Kinderbuchreihe hatte Herr Taschenbier sich mit dem allerletzten Wunschpunkt gewünscht, dass das Sams für immer bei ihm bleiben würde.

Doch schnell wird klar: So einfach ist das gar nicht. Denn ohne Wunschpunkte, mit denen man das Sams zur Vernunft rufen kann, ist es ein frecher Bengel, der seinem „Papa“ Herrn Taschenbier ganz schön auf die Nerven geht.

Also muss eine streng geheime Methode angewendet werden, damit das Sams neue Wunschpunkte bekommt: In einer Vollmondnacht von Freitag auf Samstag muss man auf das Dach eines Hauses klettern, mit den Beinen recht und links nach unten baumeln und „Samstag“ rückwärts rufen – also „Gatsmas“.

Doch leider ist Herr Taschenbier absolut nicht schwindelfrei und seine Bemühungen, „schwindelfrei zu lernen“ werden so kritisch gesehen, dass am Ende sogar die Polizei hinter den beiden her ist.

Und als die beiden dann doch dort oben auf dem Hausdach sitzen, unterläuft Herrn Taschenbier ein folgenschwerer Fehler…

Und dabei kann er all den Stress im Moment überhaupt nicht brauchen, denn Herr Taschenbier ist verliebt! In Frau März, seine Kollegin, die er jeden Morgen im Aufzug trifft. Aber leider ist er ja viel zu schüchtern, um sie anzusprechen und dem eifersüchtigen Sams ist sie sowieso ein Dorn im Auge und so tut es alles, um die Beziehung zwischen den beiden zu verhindern. Und das so stark, dass Herr Taschenbier am Ende einmal all seinen Mut zusammennehmen muss, um sich seinen eigenen Wünschen zu stellen.

Dieser Band ist im Gegensatz zu den beiden vorherigen richtig dramatisch. Die Polizei verfolgt das Sams und seinen Papa und es kommt die Liebe ins Spiel – auch zwischen Frau Rotkohl und Herrn Mon.

Und so wird klar: Nach diesen ereignisreichen Wochen wird nichts mehr so sein, wie es mal war.

Trotzdem ist auch dieser Band wieder witzig und frech und herrlich politisch unkorrekt. Der Traum eines jeden Kindes, so wie das Sams zu sein. Und auch Herr Taschenbier wird in diesem Buch manchmal richtig frech und reimt sogar lustige Sprüche, die sonst immer vom Sams gesungen werden.

Ich habe wie immer in Kindheitserinnerungen geschwelgt, als ich das Buch gelesen habe, vor allem die Szene auf dem Polizeirevier, in der das Sams das Wort „Geständnis“ sehr frei uminterpretiert, ist herausragend und bleibt im Gedächtnis.

Der dritte Band steht den beiden anderen also in nichts nach, auch wenn er deutlich handlungsorientierter ist. Immerhin muss sich im Leben von Herrn Taschenbier nun mal ordentlich was verändern, er kann schließlich nicht immer bei Frau Rotkohl in seinem kleinen Zimmer wohnen. Und der Grundstein dafür wird in diesem Buch gelegt.

Und noch ein Wort zum empfohlenen Lesealter. Auf der Seite des Oetinger Verlages steht 8-10 Jahre. Ich bin definitiv dafür, es so wie auf Spielen in „8 – 99 Jahre“ umzubenennen!

 

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 08. März 2014 um 16:46

Stimmt von 8 - 99 Jahre, unbedingt! :-)