Rezension

Würdiger Abschluss

Ruinen - Dan Wells

Ruinen
von Dan Wells

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Der große Krieg zwischen Menschen und Partials, der die Auslöschung beider Gattungen zur Folge hätte, scheint unausweichlich. Obwohl sich nicht nur die Menschen untereinander uneinig, sondern auch die Partials nicht geeint sind, gibt es nur wenige, die ein gemeinsames Miteinander für möglich halten. Diese schart Kira um sich, nachdem sie ein Heilmittel für das Verfallsdatum der Partials gefunden hat, aber nicht nur der Krieg bedroht Menschen und Partials, denn der mysteriöse Blutmann scheint die Vernichtung beider Gattungen nur vorantreiben zu wollen…

Meine Meinung:

Der letzte Band um Kira Walker, Samm, Heron und viele andere Menschen und Partials. Wieder ein nicht gerade dünnes Buch, wobei es noch viele weitere Ähnlichkeiten zu den beiden Vorgängern gibt. Zunächst das Cover: Das Hauptmotiv, ein Mädchen, wahrscheinlich Kira, die mit dem Rücken zum Betrachter steht vor einer Kulisse, diesmal einer zerstörten Stadt, Ruinen eben. Diese Ähnlichkeit der Cover gefällt mir sehr gut, auch wenn ich diesmal die Farbgebung nicht ganz so ansprechend finde. Allerdings muss ich zugeben, dass die dadurch ausgelöste triste, sogar hoffnungslose Stimmung super zum Inhalt passt.

Dan Wells ist wie aus den vorherigen Bänden bekannt sehr ausführlich und detailfixiert, sodass man sich die Umgebung mit all ihrer Zerstörung und Bedrohlichkeit immer ein gutes Bild machen kann, ebenso sind die Pläne der einzelnen Gruppen und auch medizinische oder technische Aspekte gut und verständlich beschrieben. Jedoch-und darin unterscheidet sich dieser dritte Teil von seinen Vorgängern-geht es deutlich blutreicher zu. Die Hoffnungslosigkeit auf Frieden findet hier in diesem Teil ihren Höhepunkt in Gegenwart zahlreicher Todesopfer und Gewalt. Manche Szenen fand ich da ziemlich heftig, beispielsweise als Yoon verhört wird oder insgesamt die Szenen mit dem Blutmann. Die Handlungen wirken um einiges radikaler und mehr als einmal hat mich Dan Wells richtig überrascht. So viel sei gesagt-ein wirkliches Happy End gibt es definitiv nicht, dazu ist viel zu viel Schlimmes passiert! Manches hätte es so wohl in anderen Büchern definitiv nicht gegeben. Dadurch, dass die Geschichte ziemlich bedrückend und heftig ist, wird das Buch mir bestimmt noch lange deshalb in Erinnerung bleiben.

Jedenfalls begleiten wir wieder abwechselnd beispielsweise Kira, Samm oder Ariel auf dem Weg zu ihren Zielen, die sich untereinander oft stark unterscheiden. Jeder scheint ein anderes Ziel anzuvisieren und dafür einzustehen, wobei ich besonders die Szene, in der man endlich Herons Ziel erkennen kann, sehr einprägsam und eindrucksvoll fand. Auch bei den Charakteren hat es hier Dan Wells klasse geschafft, mich immer wieder zu überraschen. Gerne hätte ich allerdings noch mehr darüber gelesen, wie es mit Samm und Kira weitergeht. Schließlich hat sich schon in Band 1 und 2 da was angebahnt und für die beachtliche Seitenanzahl jedes einzelnen Bandes war mir das für das Ende doch etwas wenig. Zwar sind zum Schluss alle Fragen beantwortet, aber auch bei anderen Charakteren hätte ich gerne noch mehr darüber erfahren, wie es für sie weitergeht. Dafür sind sie mir auf ihren Reisen und Abenteuern einfach zu sehr ans Herz gewachsen.

Fazit:

Ein würdiger Abschluss einer tollen Trilogie, bei der ich es sehr schade finde, dass sie nun zu Ende ist. Die einzigen beiden kleineren Kritikpunkte sind für mich die etwas zu gewaltreiche Handlung und ein zu wenig informatives Ende in Bezug auf die Charaktere, nachdem man sie so lange Zeit begleitet hat. Deshalb gibt es von mir neben einer Leseempfehlung für Dystopienleser, die offen für durchaus bedrückende Enden sind, starke 4 von 5 Herzen.