Wunderbare Geschichte
Das Haus der Madame Rose von Tatiana Rosnay
Dieses Buch mit 238 Seiten ehr dünn, hat mich aber richtig abgeholt.
Eine längst vergangene Epoche. Eine Pariserin, Rose Bazelet erzählt aus ihrem Leben. Ihren Mann kannte sie aus der Nachbarschaft als sie ihn heiratete und mit ihm in ein Haus zog, welches von Anfang an nur seiner Familie gehörte und darum geht es. Um dieses Haus, die Straßen drum herum und einem Paris, wie wir es nicht mehr kennen. Die Häuser sollen für ein Boulevard abgerissen werden. Der Kaiser will sanieren und schreckt nicht davor zurück, Bewohner, Ladenbesitzer und Nachbarschaft auseinander zu reißen. Dieses Buch erzählt in Briefform wie sich die Frau, des mittlerweile verstorbenen Mannes, fühlt die ihr Haus verlassen soll. Sie erzählt im Brief auch in Rückblicken ihrem Mann was alles während seines Todes geschehen ist und dass sie das Haus nicht verlassen will. Wir als Leser werde das sehr beklemmend erleben. Zeitgleich lernen wir aber auch die Bekannten und Nachbarn der Madame Bazelet kennen und diese Protagonisten wachsen einem sofort ans Herz. Das Buch ist so bezaubernd geschrieben. Fast vornehm. Briefe haben doch noch einen ganz anderen Klang als es heute ein schnell geschriebene WhatsApp Nachricht hat.
Hier mal ein *Auszug was mich so in Bann geschlagen hat:
„Wie intim ein Brief ist. Der Schwung einer vertrauten Handschrift hat dieselbe Macht wie eine Stimme.“ Zitat auf Seite 46
Außerdem wird ein Blick in die damalige Literatur geworfen und sowas gefällt mir ja immer sehr. Carles Baudelaire „Die Blume des Bösen“ oder Gustave Flaubert „Madame Bovary“. Beides Bücher, die heute zu den Klassikern der Literatur zählen.
Ich schreib mir selten was aus Büchern raus, weil es in letzter Zeit auch nichts besonderes gab, aber hier: Bezaubernd.
Ich will ich gar nichts mehr sagen zu dem Buch, nicht zu viel verraten. Man sollte es lesen. Es ist ein Fest.
*Ein herzliches „Danke“ für die freundliche Genehmigung für das hier verwendete Zitat aus dem Buch geht an den Piper Verlag.