Rezension

Wunderschön, sensibel und intelligent ​

The Perks of Being a Wallflower - Stephen Chbosky

The Perks of Being a Wallflower
von Stephen Chbosky

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt
Nach dem Suizid seines besten Freundes und einem Jahr psychologischer Behandlung beginnt Charlie die Highschool. Dem schüchternen, aber intelligenten Jungen fällt es schwer, Anschluss zu finden. Lediglich in dem älteren Geschwisterpaar Sam und Patrick findet er unerwartet Freunde. Er verliebt sich sofort in Sam, steht sich jedoch häufig selber im Weg, nicht zuletzt aufgrund nicht aufgearbeiteter Traumata. Doch auch Sam und Patrick haben ihre Dämonen.

Meinung
„The Perks of Being a Wallflower“ (dt. „Das also ist mein Leben“) ist und bleibt eines meiner Lieblingsbücher, obwohl die Handlung an sich schwer zu greifen ist.
Es handelt sich um einen Briefroman aus der Sicht des 15-jährigen Charlie, der sein erstes Highschool-Jahr beschreibt und dabei verschiedene Themen anspricht.
An Charlies Beispiel wird die Problematik psychischer Traumata, die zum Teil erst gegen Ende des Buches gänzlich offengelegt werden, aufgezeigt und auch Panikattacken und Nervenzusammenbrüche werden authentisch beschrieben, wenn auch nie direkt als solche bezeichnet.
Auch sexuelle Gewalt, Homophobie und unterdrückte Sexualität und Drogenkonsum werden thematisiert, ebenso Familie, Freundschaft und die erste Liebe. Da die Geschichte aus der Sicht des naiven und noch sehr jungen Protagonisten erzählt wird, werden viele dieser Aspekte jedoch nicht genauer ausgeführt und erklärt. Das ist angenehm, da der Roman so an keiner Stelle belehrend wirkt, sorgt jedoch auch dafür, dass man ihn mit jüngeren Jugendlichen eventuell lieber gemeinsam lesen und besprechen sollte.
Einer meiner Lieblingsaspekte des Romans ist Charlies zwar häufig naive, aber auch sensible und intelligente Art, seine Mitmenschen zu beobachten und zu beschreiben. Der Roman enthält einige sehr kluge, in schöne Worte gefasste Passagen über Menschen, ihr Zusammenleben und ihre Beziehungen und das Erwachsenwerden.
Sehr empfehlenswert ist übrigens auch die Verfilmung, in Deutschland erschienen unter dem Titel „Vielleicht lieber morgen“, deren Drehbuch vom Autor selbst verfasst wurde. Viele Dialoge entsprechen dem Roman und der Schlussmonolog ist einer der schönsten überhaupt, angelehnt an eine Überlegung, die Charlie im Roman bereits angestellt hat.
„Und in diesem Moment, ich schwöre es, sind wir unendlich.“

Fazit
Der sensible, vielschichtige und kluge Jugendroman „The Perks of Being a Wallflower“ ist und bleibt eines meiner Lieblingsbücher.