Rezension

Wunderschöner Roman über Zusammenhalt

Die Bücherinsel - Janne Mommsen

Die Bücherinsel
von Janne Mommsen

Bewertet mit 5 Sternen

Sandra Malien kann weder lesen noch schreiben und hat gelernt, dies gut zu tarnen. Als sie eines Tages in der Inselbuchhandlung auf den Lesekreis trifft, wird sie dort mit offenen Armen empfangen. Geschickt täuscht sie auch dort über ihre Schwäche hinweg. Doch als Sandra sich in Björn, einen Schulleiter, verliebt, steht für Sie fest, daß sich ihr Leben ändern muß.

Janne Mommsen bezaubert auch mit diesem Roman wieder. Er schafft es immer wieder zu überzeugen. Seine Bücher sind wunderschön zu lesen, der Text fließt nur so dahin. Dazu hat er ein Gespür dafür, wie man diese wunderbare Landschaft vor den Augen des Lesers lebendig werden läßt. Man spürt hier den Wind, hört die Wellen rauschen und hat das Gefühl, selbst durch das Watt zu laufen. Da werden Urlaubsgefühle wach! Besonders schön ist es für mich, in jedem seiner Bücher auf Charaktere seiner früheren Bücher zu treffen. So setzt sich hier Sandras Geschichte fort, die in "Die kleine Inselbuchhandlung" ihren Anfang nahm. Damals als Randgeschichte zu Gretas Geschichte, nun ist es genau umgekehrt. Trotz der Romantik und heilen Welt, die Janne Mommsen in seinen Büchern als Geschichte nimmt, gibt es immer auch ein ernstes Thema. Hier ist es die Problematik von Analphabeten. Sehr deutlich erfährt man hier, mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben, damit sie ihr Geheimnis bewahren können. Und welchen Erfindungsreichtum sie haben, denn sie suchen immer neue Ausreden, warum sie jetzt gerade nicht lesen können. Aber man lernt hier auch, daß sich niemand aufgrund seiner Schwächen verstecken muß. Mit genug Mut und Willen kann man viel erreichen. Man kann glücklich werden, wenn man seinen Weg geht, sich von niemandem bevormunden läßt und auf gute Freunde bauen kann.

Ich kann diesen Roman wieder absolut empfehlen und bin schon jetzt gespannt, was im nächsten Roman auf Föhr passiert!