Rezension

"Zamonien"

Zamonien - Walter Moers, Anja Dollinger

Zamonien
von Walter Moers Anja Dollinger

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext 
Zamonien – mythenumwobener Kontinent 
Alles, was man über Walter Moers‘ phantastischen Kontinent Zamonien wissen sollte: 
Über Buchhain und Brummli, Hel und Haifischmaden. Kakertratten und Kometenwein. Orm und Olz, Schrecksen und Stollentrolle, Untenwelt, Unvorhandene Winzlinge und vieles andere mehr… 
Über 150 Artikel, verschwenderisch illustriert.

Aufbau/Allgemeines: 
312 Seiten 
Erschienen: 29.10.2012 
Hardcover

Autoreninfo 
Der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Sein letzter großer Erfolg war der Roman "Der Schrecksenmeister". Mythenmetz wurde einer großen Leserschaft bekannt durch seine Romane "Ensel und Krete" und vor allem durch "Die Stadt der träumenden Bücher". Das Buch stand 42 Wochen auf der Bestsellerliste. 

Sein Schöpfer Walter Moers hat sich mit seinen phantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben. Alle seine Romane wie "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär", "Die Stadt der träumenden Bücher" und "Der Schrecksenmeister" waren Bestseller. 

Neben dem Kontinent Zamonien mit seinen zahlreichen Daseinsformen und Geschichten hat Walter Moers auch so erfolgreiche Charaktere wie den Käpt'n Blaubär, das Kleine Arschloch und die Comicfigur Adolf geschaffen. 

Inhalt 
Das Zamonien-Lexikon bietet rund 150 Artikel, ungefähr 300 Zeichnungen, ein Register und jede Menge Quellangaben und Querverweise. Dazu ein Vorwort und eine Gebrauchsanweisung, sowie mannigfaltige Erklärungen, Zitate und Informationen. 
Dieses Lexikon stellt nur den möglichen Anfang dar und so ist nicht jeder Schauplatz, nicht jede Figur und nicht jeder Begriff aufgeführt. Der Leser wird aber dazu aufgefordert, aktiv an der Gestaltung eines möglichen zweiten Teils mitzuwirken, indem er Versäumnisse oder Fehler schriftlich aufzeigt. 
Das Lexikon ist eine Zusammenschau aller sechs Zamonienromane, die es ermöglichen einen zusammenhängenden Einblick zu bekommen, Verbindungen zwischen den Romanen zu erkennen.

Meine Meinung 
Zamonien ist ein (ph)fantastischer Kontinent, der den moers’schen Gehirnwindungen entsprungen ist. Und selbst wer alle sechs Zamonienromane gelesen hat, kann unmöglich alles behalten haben. Selbst dem Autor fällt dies schwer. Wer weiß denn noch so genau, was Frostfratten sind? Wie man mit den Zähnen knolft? Wer oder was nochmal General Ticktack war? Oder wo eigentlich der Fhernhachen-Hof liegt? Nicht nur Ensel und Krete, Käpt’n Blaubär, Rumo, der Schrecksenmeister, die Stadt und das Labyrinth der Träumenden Bücher haben eine Daseinsberechtigung in diesem Lexikon, denn sie sind wohl den meisten noch geläufig, auch ohne sie nachzuschlagen. Doch gerade die vielen kleinen, genialen Daseinsformen mit ihren witzigen, oft unaussprechlichen Namen, haben Zamonien zu dem gemacht, was es ist und verdienen ein besonderes Augenmerk, damit auch sie unvergessen bleiben. 
Das Lexikon nimmt einen erfahrenen Leser, der sich in und mit Zamonien auskennt, noch einmal mit auf die Reise durch diese wunderbare, einzigartige Welt, lässt Erinnerungen aufkommen und regt dazu an, noch einmal von vorn mit dem Lesen zu beginnen. Aber auch Zamonienneulinge kommen auf ihre Kosten, lernen diese komplexe Welt kennen und können sich dadurch auf die einzelnen Romane einlassen, sich besser einfinden in die phantastische Zamonienwelt mit all ihren Bewohnern und Orten. 
Das Lexikon lässt sich gut von Anfang bis Ende lesen, aber man kann auch ganz spezifisch suchen und sich überraschen lassen. Die Aufmachung ist sehr schön gestaltet und lädt ein zum Schmökern und verweilen.

Fazit 
Ein wunderbarer Zeitvertreib der ganz besonderen Art. Stichpunktartig und doch faszinierend ausführlich.