Rezension

Zeitreise ins 15. Jahrhundert

Die Puppenspieler -

Die Puppenspieler
von Tanja Kinkel

Bewertet mit 5 Sternen

fulminanter und gut recherchierter historischer Roman

Nach dem Tod seiner Mutter  auf dem Scheiterhaufen kommt der zwölfjährige Richard in das Haus seiner Tante, der Ehefrau von Jakob Fugger. Dieser erkennt Richards Fähigkeiten und fördert ihn. Als Unterhändler wird Richard nach Florenz und später nach Rom geschickt. Richard ist seit dem Tod seiner Mutter besessen von dem Wunsch, den Beweis zu erbringen, dass es keine Hexen gibt. Als er sich in Saviya verliebt, fürchtet er, eine weitere geliebte Frau zu verlieren.
 
Tanja Kinkel schreibt seit 1979 und ist mehrfach ausgezeichnet worden.
Dieser Roman ist bei seinem Erscheinen 1993 von mit zwar wahrgenommen, aber nicht gelesen worden. Wie schön, dass ich das mit diesem E-Book nun nachholen konnte. Der Roman wurde nicht überarbeitet. Es fehlt leider ein Personenverzeichnis zum besseren Auseinanderhalten von historischen und fiktiven Personen. In einem Nachwort sind die historischen Ereignisse, bei denen sich die Autorin dramaturgische Freiheiten erlaubt hat, erläutert.

Bereits auf den ersten Seiten wird man ins 15. Jahrhundert katapultiert. Die Begebenheiten werden sehr anschaulich geschildert. Die Protagonisten sind detailliert und lebendig gezeichnet. Ihr Gefühlsleben ist nachvollziehbar. Sehr schön wird beschrieben, welche Fäden Jakob Fugger zieht, um geschäftlichen Erfolg zu haben. Richard steht ihm da in nichts nach. Mitunter schießt er über das Ziel hinaus und begibt sich in große Gefahr. Im Mittelteil fließt viel vom damaligen Geschehen ein, so dass es nicht immer ganz leicht ist, den Überblick zu behalten.

Das Cover passt zum Inhalt. Ich finde es sehr gelungen.

Fazit: ein fulminanter und gut recherchierter historischer Roman