Rezension

Zu hohe Erwartungen

Vladimir -

Vladimir
von Julia May Jonas

Bewertet mit 2.5 Sternen

Was hab ich mich auf Vladimir gefreut (das Cover!) , und umso mehr nach all den lobenden Stimmen auf Instagram.
Der Klappentext verspricht eine Literaturprofessorin, die sich auf einen weit jüngeren Kollegen fixiert während ihr Mann des mehrfachen sexuellen Missbrauches angeklagt wird. Wie schon mehrfach in einigen Rezensionen erwähnt kommt Vladimir selbst tatsächlich kaum vor in diesem Buch, das angeblich um eine Obsession handeln soll. 
Was ich bekam war Seiten voller innerer Monolog der fast sechzigjährigen Erzählerin zu der heutigen Gesellschaft und ihre Einstellung zur Ehe, Frauen, Liebe. Der ganze Rest spielt sich so nebenbei im Hintergrund ab um ihr ab und an eine Vorlage zum schwadronieren zu geben. 
Es gibt mehrere richtige gute Passagen, aber letztendlich finde ich, ist es kein Buch, dass man gelesen haben muss. Das, was mich ursprünglich an dem Roman interessierte, die Obsession mit einem weitaus jüngeren Mann, kam mir zu kurz und ihre Unsicherheiten bezüglich ihres Körpers auf jeder Seite (!) dafür definitiv zu viel. Vladimir als Figur fand ich super interessant, und hätte mir einfach mehr zu ihm gewünscht. Hier gebe ich aber der in meinen Augen irreführenden Vermarktung die Schuld an meiner Enttäuschung.