Rezension

Zu lang mit zu viel französischem Insiderwissen

Connemara -

Connemara
von Nicolas Mathieu

Bewertet mit 1.5 Sternen

Roter Faden fehlt

Mich hat als erstes das Cover angesprochen. Mit den beiden Hauptpersonen Hélène und Christophe bin ich nie richtig warm geworden. Hélène fand ich sogar etwas unsympathisch. Sie ist sehr unzufrieden mit ihrer aktuellen Lebenssituation, obwohl sie ihren erträumten Klassenaufstieg erreicht und das Milieu gewechselt hat. Für mich geht aus dem Text leider vieles nicht deutlich hervor. So bleibt nebst der Ursache für Hélènes Unzufriedenheit sehr vieles im Verborgenen. Der Autor macht Andeutungen, kratzt an der Oberfläche und lässt dem Lesenden viel Interpretationsspielraum zwischen den Zeilen. Leider blieb mir dabei aber der rote Faden und eine Kernaussage des Buchs gänzlich verborgen. Die zunehmend ausschweifend beschriebenen Szenen aus Hélènes Arbeitswelt und Christophes Eishockeymatches fand ich teilweise mühsam zum Lesen und diese haben zusammen mit den vielen Szenenwechseln meinen Lesefluss etwas gestört.

Es könnte sein, dass gewisse Passagen durch die Übersetzung etwas holprig wirken. Mich schaffte der Autor leider nicht zu begeistern.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das Buch für Personen, die eine Vorliebe für Frankreich sowie ein persönliches Interesse an der französischen Politik hegen, sehr spannend und lesenswert ist.