Rezension

Zu viel erwartet...

Driven 01. Verführt
von K. Bromberg

Bewertet mit 3 Sternen

Da ich im Moment sehr gerne Bücher aus dem Genre Young- und New Adult lese musste auch dieses Buch bei mir einziehen - dabei geht es aber eher nur in die Richtung Erotikroman. Das Cover ist typisch für das Genre und zeigt einem schon von außen, was einen im Innern erwartet. 

Der Schreibstil der Autorin war zu Beginn sehr fesselnd und hat mich geradezu an die Seiten geklebt. Ich wollte es nicht mehr aus der Hand nehmen. Doch nach ca. 150 Seiten fand so eine leichte Ernüchterung statt. Die Geschichte wurde meiner Meinung nach langsamer  und ich bin schwerfälliger vorangekommen. Woran dies lag kann ich gar nicht genau sagen. Ob es am Schreibstil lag oder vielleicht an der Handlung? Ich stehe selbst vor einem großen Fragezeichen. 

Mit der Hoffnung auf wieder bessere Zeiten habe ich das Buch weitergelesen und zum Ende hin kam wieder die erwartete Spannung auf, die ich im Mittelteil so vermisste. Ich hätte mir hier gewünscht, dass konstant eine zumindest unterschwellige Spannung vorhanden wäre. 

Trotzdem haben mir die Charaktere gut gefallen. Colton und Rylee wirken authentisch, realistisch und charismatisch. Sie mochte ich von Anfang an, da ich mir sehr gut vorstellen konnte in ihrer Haut zu stecken. Zu Beginn merkt man, dass Rylee sehr große Probleme mit abgeschlossenen Räumen hat - wenn sie sich darin befindet. Es war geradezu eine Panikattacke, die einen rätseln lässt, was wohl in ihrem Leben vorgefallen ist, das sie so verzweifelt in dieser Situation ist. Interessant ist auch, dass sie sich gleich gegen Colton zur Wehr setzt und versucht nicht auf seine Masche hereinzufallen. Doch wie das in diesem Genre immer so ist, war der Wille am Anfang stärker als er dann tatsächlich ist. 

Colton ist eine Berühmtheit und weiß wie er auf Frauen wirkt. Bei mir kommt so was in  Büchern immer super an. Doch er wirkte mir im ersten Band ein bisschen zu unnahbar. Es ist toll, wenn man die Lebensgeschichte der Charaktere erst im Laufe der Zeit herausfindet und welche Schicksalsschläge sie so hinter sich haben. Doch bei ihm tappe ich selbst jetzt noch völlig im Dunkeln. Ein bisschen mehr Informationen hätten nicht geschadet. Ich hoffe sehr darauf, dass diese im zweiten Band schneller geliefert werden. 

Ein kleines Highlight für mich waren die Kids, mit denen Rylee arbeitet. Durch ihren Job betreut sie Kinder und Jugendliche, die niemanden mehr haben und in staatliche Obhut übergeben werden. Meist haben diese auch traumatische Ereignisse hinter sich. In einem Haus leben diese und jeden Tag sieht ein Betreuer vorbei und hilft ihnen bei was auch immer. Also wie ein  Babysitter mit Therapie. Diese Kids haben das Buch auf jeden Fall noch ein bisschen mehr aufgepeppt. 

Den Auftakt der Driven Trilogie hätte ich mir ein bisschen mehr spannender und aufregender vorgestellt. Der Anfang war super, ich dachte was ist das wieder ein tolles Buch, das von Beginn an begeistern kann. Doch nach ca. 150 Seiten kam die Ernüchterung. Die Geschichte wurde langsamer und ich kam schleppender vorwärts. Auch von Colton hätte ich ein paar mehr Informationen erwartet. Bei ihm tappe ich noch zu 100% im Dunkeln und hoffe darauf, dass man im zweiten Band zügiger Einzelheiten über seine Vergangenheit erfährt. Das doch wieder fesselnde Ende konnte mich dann doch noch davon überzeugen, dass sich ein zweiter Band lohnen könnte. Der erste Band war leider noch ein bisschen schwach und ist für mich demnach kein Must-Read, aber für zwischendurch kann man es gut lesen.