Zu viel und doch zu wenig!
Bewertet mit 3 Sternen
In dem Buch geht es um Shylock und Strulovitch. Die beiden treffen sich auf dem Friedhof, wo sie dem Verlust von nahestehenden Personen nachtrauern, aufeinander und beginnen über das Judentum, ihre beiden Töchter und weitere Themen zu diskutieren. Diese Diskussionen und Gespräche liefern den Grundstein für die folgende Handlung. Der Roman lehnt sich an 'Der Kaufmann von Venedig' von William Shakespeare an. Vorneweg, ich habe das Original leider nie gelesen, aber weiß durch den Deutschunterricht so in etwa worum es da geht. Vielleicht wäre meine Meinung zu dem Buch etwas besser ausgefallen, wenn ich das Original gekannt hätte und auch einige Schlüsse hätte ziehen können. Vielleicht aber auch nicht, da meine Kritikpunkte damit eigentlich nicht viel zutun haben.
Am besten an dem Buch hat mir der Schreibstil vom Autor gefallen. Er ist ohne Frage sehr anspruchsvoll, weshalb ich das Buch auch keinem Englisch-Anfänger empfehlen kann. Ich glaube das man ohne Wörterbuch mit dem Lesen einige Probleme hat. Mithilfe dessen, kann man der Handlung aber gut folgen. Da ich vom fantastischen Schreibstil nicht genug bekommen kann, werde ich bestimmt auch noch mehr von Howard Jacobson lesen.
Große Probleme hatte ich leider mit den Figuren des Romans. Besonders die beiden Protagonisten Shylock und Strulovitch fand ich nicht sehr symphatisch. Die Nebencharaktere wie beispielsweise Plurabelle fand ich hingegen schon interessanter. Shylock machte sich bei mir gerade dadurch unbeliebt, das er manchmal ohne Punkt und Komma redete und die Religionsdiskussionen die sich durch das ganze Buch ziehen, waren mir einfach etwas zu viel! Meiner Meinung nach ist Religion eine persönliche Sache, die nicht breitgeredet werden muss und deshalb hatte ich an diesen Stellen immer meine Schwierigkeiten. Obwohl man natürlich einen guten Einblick in das Judentum bekommt. Aber es war mir einfach ein wenig zu viel. Gegen Ende nahm die Geschichte dann doch noch etwas mehr Fahrt auf und konnte mich packen, aber das Steuer konnte sie leider nicht mehr rumreißen und deshalb bleibt das Buch für mich ein 3-Sterne-Buch.