Rezension

Zweiter Teil der 2000er-Jubiläums-Trilogie

John Sinclair - Folge 2001 - Ian Rolf Hill

John Sinclair - Folge 2001
von Ian Rolf Hill

Bewertet mit 5 Sternen

Sir Mortimer kannte die Gestalt, und doch kam ihr Erscheinen überraschend. Mehr noch, es war eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, denn vor ihm stand - nein, schwebte - niemand Geringeres als Lady Glamis, die man im 16. Jahrhundert als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt hatte. (Keine angenehme Begegnung in der Nacht...)

Vorneweg:

Ich habe den Roman in der Heftversion aus dem Bastei-Verlag gelesen, welcher  in der WAS LIEST DU - Datenbank leider nicht vorhanden ist...

Inhalt:

Glamis Castle nahe der schottischen Stadt Dundee ist eines der bekanntesten Gruselschlösser des Landes. Und der Earl of Strathmore sowie seine Mutter Lady Blair sind sich über die feinstofflichen Mitbewohner bewusst. Als diese allerdings plötzlich wie aufgelöst wirkend in dem Anwesen umher sausen und nicht mal vor einem Mord zurückschrecken, ahnen die beiden Adeligen, dass dies Vorboten einer dunklen Zeit darstellen. Unterdessen sind John und Suko mithilfe Glendas' Fähigkeiten wohlbehalten aus dem Druiden-Land Aibon zurückgekehrt. So nehmen es zumindest alle an, denn sie wissen nichts von dem Dämon, der sich Suko als Wirtskörper genommen hat und durch diesen aus Aibon nach London gelangt. Das Wesen erkennt allerdings schnell, welch ein gefährlicher und resistenter Geselle der Chinese ist und springt somit in den viel einfacher zu beeinflussenden Körper von Sheila Conolly, mit dem er zu einer Amokfahrt in Richtung Schottand startet und sich von niemanden aufhalten lässt, um zu seinem Ziel zu gelangen...

Meinung:

Der zweite Teil der 2000er Jubiläums-Trilogie hat mich im Gegenzug zum Vor-Roman schlichtweg begeistert. Dem Autor Ian Rolf Hill ist es gelungen, die vielen Fragezeichen beiseite zu schieben, sich auf den wichtigen roten Faden zu konzentrieren und um diesen einen wunderbaren Roman zu spinnen. Dieser startet in einer klassischen Gespenster-Gruselgeschichte und vermischt sich im Verlaufe der Seiten in einen modernen Horror-Roman, der für einen Sinclair-Roman stellenweise schon recht brutal erscheint! Ebenso muss ich dem Autor eingestehen, dass er an dem typischen Sinclair-Feeling, welches beim Lesen von Jasons Darks Romane immer vorhanden ist, mittlerweile sehr nahe dran kommt. Ich bin aber hier mit neunzig Prozent und einem tollen Roman mehr zufrieden als einhundert prozentiges Feeling und einer Handlung, die überflüssig und unlogisch erscheint! Es mag ungewöhnlich sein, aber ich denke, es ist das beste, was der Sinclair-Serie geschehen konnte, dass nun auch andere Autoren ran dürfen. Und wenn wie Hill im vorliegenden Band 'Gespensterreigen' ein solch rasantes wie dramatisches und mitrührendes Finale in die Seiten drückt, welches nicht mal Herrn Dark zugetraut hätte, dann bestätigt dies nur meine Meinung. Ein solcher Roman hat dann auch die volle Punktzahl verdient!

Fazit:

Mit den neuen Autoren ist die Zukunft der Sinclair Serie gerettet, wenn solche Romane dabei heraus kommen! 

5 Sterne