Zwischen toller Atmosphäre und totaler Vorhersehbarkeit
Bewertet mit 3 Sternen
Cornwall, Anfang des 19. Jahrhunderts: Als Mary Yellan sich auf die Reise zu ihrer Tante und ihrem neuen Zuhause begibt, ist sie verunsichert. Sobald der Name des Zielorts im Moor von Cornwall fällt, herrscht unheilvolles Schweigen. Auf Nachfrage erhält sie nur vage Antworten. Nichts hätte sie auf den Anblick des Jamaica Inn vorbereiten können. Tante Patience ist völlig verwirrt und verwahrlost. Ihr Ehemann Joss Merlyn, ein trinksüchtiger gefährlicher Mensch, herrscht über das heruntergekommene Gasthaus, das nur im Ausnahmefall an Gäste von höchst zweifelhaftem Ruf ausschenkt. Als eines Nachts Wagen auf den Hof fahren, ist Marys Neugier geweckt...
Selbst dem völlig genrefremden Leser schwant schnell, was der angeheiratete Onkel so treibt. Auch seine Helfershelfer sind in Nullkommanichts enttarnt. Aus der Geschichte hätte man definitiv mehr herausholen können. Daphne du Maurier beschreibt Marys Streifzüge durch die Moorlandschaft und die Nachforschungen so atmosphärisch, dass ich mich trotzdem sehr gut unterhalten fühlte. Die Autorin verrät hier einiges zu ihrer Person zwischen den Zeilen. Das war für mich sehr interessant.