Rezension

Ein historischer Fantasy-Roman

Das Dunkle in mir (Die Eroberer-Trilogie 1) -

Das Dunkle in mir (Die Eroberer-Trilogie 1)
von Kiersten White

Bewertet mit 4 Sternen

„Das Dunkle in mir“ ist Band 1 der Eroberer-Trilogie aus der Feder von Kiersten White und entführt den Leser ins Osmanische Reich des 15. Jahrhunderts.
Die Kinder von Vlad Dracul, dem Prinzen der Walachei, werden als Unterpfand an den Hof des Sultans des Osmanischen Reiches geschickt und verbringen den Großteil ihrer Kindheit in einem für sie fremden Land und einer fremden Religion.
Lada Dragwyla ist eine Prinzessin, wie niemand sie erwartet – brutal und unnachgiebig. Sie hasst das Leben am osmanischen Hof und erkennt schnell, dass Rücksichtslosigkeit und Gefühllosigkeit die Mittel dazu sind, nicht verletzt zu werden.
Ihr Bruder Radu ist das genaue Gegenteil – sanftmütig, schön und dem neuen Glauben und der neuen Heimat gegenüber offener. Er sehnt sich nach einem Ort, den er Heimat nennen kann.
Als die Geschwister Mehmed, dem ungeliebten Sohn des Sultans begegnen, entwickelt sich eine impulsive Dreiecksbeziehung voller Freundschaft und Leidenschaft.
Mehmed ist jedoch der Erbe des Reiches, dem Lada Rache geschworen hat und welches Radu als neue Heimat sieht.
Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet und hat mich sofort an einen Romantasy-Roman denken lassen. Somit war ich doch recht überrascht, dass es sich bei der vorliegenden Geschichte um einen historischen Fantasy-Roman handelt.
Sehr gelungen sind die Übersichtskarten sowie die Stammbäume zu Beginn der Lektüre, sodass man zumindest einen kleinen Überblick erhält.
Die gewählten Charaktere sind ungewöhnlich.
Gerade Lada wird als brutal und teilweise gefühlskalt beschrieben. Vor allem ihre Hässlichkeit wird immer wieder erwähnt, sodass eine Sympathie sich nicht wirklich einstellt. Allerdings zeigt sie im Laufe der Handlung ihre Stärke und man erkennt, dass sie eine Kämpferin ist und für ihre Heimat – die Walachei – eintreten will!
Radu und Mehmed haben mir als männliche Charaktere in ihren Beschreibungen gut gefallen.
Der Einblick in die Welt des Osmanischen Reiches und die Religion des Islam waren für mich neu und fremd und haben mir einige neue Erkenntnisse gebracht.
Sehr interessant fand ich die vielen politischen Verwicklungen, wobei ich hier öfter durcheinander gekommen bin.
Die Autorin zeigt hier damals tatsächlich existierende neben rein fiktiven Charakteren und erschafft somit eine neue Welt, wie sie hätte sein können. Sehr interessant waren für mich vor allem Fragen nach der Macht, die ein einzelner Mensch haben sollte und welche Taten gerechtfertigt sind, um andere zu schützen.
Das Aufwachsen und Leben dieser drei jungen Menschen, die in sehr große Macht hineingeboren wurden, ist sehr gut beschrieben worden und hat mir persönlich eine ganze neue Welt gezeigt, von der ich noch nicht so viel gelesen habe.
Aufgrund der doch recht düsteren Atmosphäre konnten mich die Protagonisten sowie die Geschichte jedoch leider nicht zu 100 % in ihren Bann ziehen, sodass ich einen Stern abziehen muss und ich 4 von 5 Sternen vergebe.