Rezension

Der Anfang *****

Föhrer Frühling -

Föhrer Frühling
von Hanna Paulsen

Bewertet mit 5 Sternen

Julia, 34, ist seit wenigen Wochen Witwe und übersiedelt mit ihrem fünfjährigen Sohn Liam von Frankfurt auf die Insel Föhr, wo ihre Schwiegereltern und ihr Schwager Krischan leben. Allerdings hatte sie zur Familie ihres verstorbenen Mannes nie Kontakt. Ob sie das nun ändern kann, sodass Liam in einem Umfeld inmitten von Verwandten aufwachsen kann? Und wie soll sie mit ihren aufregenden Gefühlen Krischan gegenüber am besten umgehen?

Liebevoll und berührend erzählt Hanna Paulsen von Julia auf Föhr. Die Insel erscheint einem beim Lesen sofort als freundlicher Zufluchtsort, (überwiegend) nette und hilfsbereite Einwohner heißen Julia und Liam herzlich willkommen und zeigen den Neuankömmlingen die Schönheit dieses rauen Fleckens Erde. Interessante Bräuche wie die Pfingstwagenumzüge, das spezielle Teetrinken und die legendäre Ostfriesentorte lassen die Geschichte lebendig und unterhaltsam werden und beim Leser ein Gefühl von Zugehörigkeit entstehen. Daneben gibt es durchaus auch tiefgründige Themen und Aspekte zum Thema Tod und Familie, die Handlung ist also durchaus realistisch und glaubwürdig. Besonders ansprechend ist Hanna Paulsens Schreibstil, der die Atmosphäre auf Föhr sehr schön einfängt und auch die Gefühle der wenigen, dafür sehr treffend charakterisierten Figuren, gut darstellt.

Ich habe mich sofort wohl gefühlt auf Föhr und möchte gerne gemeinsam mit Julia den noch offenen Fragen auf den Grund gehen. Ein sehr empfehlenswerter Reihenstart!