Rezension

Audienz bei der Feenkönigin

Emily Wildes Atlas der Anderswelten -

Emily Wildes Atlas der Anderswelten
von Heather Fawcett

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Eine Reise in die mysteriöse Welt der Feen. Der zweite Band von Heather Fawcetts Cozy-Fan­tasy-Sen­sa­tion.

Emily Wilde ist die führende Expertin in Sachen Feen in Cam­bridge, und ihr neues For­schungs­pro­jekt ist revo­lutio­när: Sie möchte eine Karte der Anders­wel­ten zeich­nen, um die ver­schlunge­nen Wege die­ser zau­ber­haf­ten Wesen besser zu ver­ste­hen.

Ihr Freund und akademischer Rivale Wendell Bambleby unterstützt sie, wo er nur kann, zu­mal er als exi­lier­ter Feen­prinz darauf hofft, eines Tages in sein Reich zu­rück­keh­ren zu kön­nen. Eilig hat er es eigent­lich nicht damit, doch als ma­gisch be­gabte Atten­täter seiner Mut­ter in Cam­bridge auf­tau­chen, die auf ihn und Emily einen An­schlag ver­üben, bleibt ihm nichts ande­res übrig, als die Flucht nach vorne an­zu­tre­ten: Emily und Wen­dell rei­sen nach Öster­reich, wo sie eine Tür zur Anders­welt ver­mu­ten, hin­ter der das Reich der Feen­köni­gin be­ginnt.

Für Fans von Neil Gaiman, Mary Brennan und Holly Black

 

Rezension:

Emily Wilde ist eine angesehene Dryadologin an der Universität Cam­britge. Als ein Atten­tat auf ihren Kolle­gen Wen­dell Bam­blby ver­übt wird, will sie die­sem hel­fen. Außer ihr kenn nie­mand an der Uni sein Ge­heim­nis: Er ist selbst ein Fenn­prinz, der sich in der Men­schen­welt vor sei­ner Stief­mut­ter ver­steckt. Zu­sam­men rei­sen sie nach Öster­reich, wo sie einen Zu­gang zur Anders­welt ver­mu­ten. Un­er­war­tet schließt sich ihnen je­doch der Dekan der Drya­do­lo­gi­schen Fakul­tät an, mit dem sie beide eigent­lich auf Kriegs­fuß ste­hen.

Heather Fawcetts Fantasy-Abenteuer mit und um die Protagonis­tin Emily Wilde wählt einen im Gerne eher un­ge­wöhn­li­chen An­satz­punkt. Dabei han­delt es sich schon um den 2. Band rund um die Feen­for­sche­rin, wo­bei mir Band 1 aller­dings un­be­kannt ist. Das fällt beim Lesen je­doch kaum auf, da dem Ge­sche­hen auch so pro­blem­los zu fol­gen ist. Was man zu­nächst für eine his­to­ri­sche Urban Fan­tasy hal­ten könnte, ent­puppt sich dann eher als Alter­na­tiv­welt-Fan­tasy, unter­schei­det sich die Hand­lungs­welt doch deut­lich von unse­rer eige­nen zur Hand­lungs­zeit. Das zeigt sich bei­spiels­weise darin, dass Feen­for­schung, Drya­do­lo­gie, ein an­er­kann­tes For­schungs­feld und die Exis­tenz von Feen all­ge­mein be- und an­er­kannt ist. Auch ist die Rolle von Frauen deut­lich eigen­stän­di­ger als sie es in der rea­len Welt zu die­ser Zeit war. Der Be­griff Fee wird hier deut­lich wei­ter als ge­wohnt ge­fasst. Prak­tisch alle nicht­mensch­li­chen, je­doch men­schen­ähn­li­chen Wesen (wie zum Bei­spiel auch Ko­bolde) wer­den unter dem Ober­be­griff zu­sam­men­ge­fasst. Die Hand­lung kann durch­aus über­zeu­gen. Wei­tere Aben­teuer Emily Wildes sind gut vor­stell­bar.

Die Autorin unterbreitet die Erlebnisse ihrer Protagonistin in Form von deren Tage­buch­ein­trä­gen. Le­dig­lich an einer Stelle über­nimmt der Feen­prinz die Tage­buch­füh­rung kurz­zei­tig. Ent­spre­chend der Natur eines Tage­buchs wirkt der Stil rela­tiv nüch­tern.

 

Fazit:

Die Erlebnisse einer Feenforscherin im beginnenden 20. Jahrhundert einer Alternativ­welt bieten ein außer­ge­wöhn­liches Fantasy-Aben­teuer.

 

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