Rezension

Mörderische Suche nach der perfekten Familie

Der Familiensammler (Thriller) -

Der Familiensammler (Thriller)
von Gunnar Schwarz

Bewertet mit 5 Sternen

Die Ermittler Emma Bajetzky und Alex Kuper haben sich noch nicht wirklich von ihren letzten Ermittlungen erholt, da müssen sie sich erneut um einen Mordfall kümmern, der sie nicht unberührt  lässt. Eine Frau, Mutter von zwei Kindern, wird ermordet. Der  Verdacht fällt auf den Vater, der kurz darauf ebenfalls tot aufgefunden wird. Die Kinder bleiben verschwunden. Und der Mörder schlägt erneut zu. Wieder ist es eine Familie und erneut sind die Kinder verschwunden. Diese Tatsache lässt die Ermittler noch fiebrhafter, noch entschlossener nach dem Täter suchen.

Erneut lässt der Autor seine Ermittler einen Serienmörder jagen. Dieses Mal sind von Anfang an Emotionen im Spiel, da kleine Kinder beteiligt sind. Die Ermittler hoffen, wenigstens diese  retten zu können. Das Umfeld der Opfer wird durchleuchtet und so manches Geheimnis entdeckt. Rache, Eifersucht oder wollte der Täter die  Toten bestrafen ? Einige der Opfer hatten Strafverfahren, wurden aber nicht verurteilt. So fällt der Verdacht auf einen Kollegen. Wollte er für Gerechtigkeit sorgen ? Ein zufälliger Zeuge lenkt die Aufmerksamkeit auf einen weiteren möglichen Täter und Alex muss befürchten, dass seine Schwester das nächste Opfer sein könnte.

Mir haben die Schilderungen der  Ermittlungen wieder ausgesprochen gut gefallen. Die Vernehmungen, die Spurenauswertungen und die geäußerten Vermutungen und Arbeitsthesen haben mich in den Fall gezogen. Diese Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen und das unter Zeitdruck war nervenaufreibend. Zumal der Autor den Täter zu Wort kommen lässt und für mich als Leser klar ist, dass er weiter morden wird. Auch musste ich mir Sorgen um Alex machen, der in meinen Augen die nötige emotionale Distanz vermissen ließ. Die Suche nach dem Mörder endet in einem dramatischen Höhepunkt und ich war froh, als er endlich dingfest gemacht wurde. Seine Grausamkeit hat mich seine eigene traurige Geschichte vergessen lassen. So wie er kein Mitgefühl für seine Opfer hatte, konnte ich es nicht für ihn empfinden. Zumindest hatte ich dank ihm ein packendes Leseerlebnis.