Rezension

Jetzt ermittelt Oma Käthe

Der tote Kurschatten von Sylt -

Der tote Kurschatten von Sylt
von Dany R. Wood

Bewertet mit 5 Sternen

sehr unterhaltsam, mit witzigen Einlagen und ganz viel Schmunzelmomenten

"Der tote Kurschatten von Sylt" von Dany R. Wood, ist der erste Küstenkrimi-Fall für die robust und lebenslustige Schwiegermutter des bekannten Dorfpolizisten Jupp Backes.

Bei den Backes sind sich zur Abwechslung mal alle einig, Oma Käthes lädierte Seele brauch dringend eine Kur. Erholung von den ganz Männern und von ihrer Familie, sowieso. Bei dem zuständigen Mitarbeiter der Krankenkasse stosst sie jedoch auf einen harten Brocken. Doch die Backes setzten sich mit vollem Familienelan schlussendlich durch, sodass es für Käthe ab nach Sylt geht.
Sie freut sich schon, endlich mal die Seele baumeln zu lassen und beim Wellness, neue Kraft zu tanken. Nach eine kräftezehrenden Bahnfahrt, stolpert Käthe bei Anreise in der Küstenklinik auch noch direkt über einen toten Patienten, der sich angeblich vom Balkon gestürzt haben soll. Weil der Vorfall jedoch von der Klinikleitung unter den Teppich gekehrt werden soll, wird Kähte hellhörig, das ihren Krimi-Instinkt in Alarmbereitschaft versetzt. Zusammen mit dem pensionierten Inselkommissar Hinnerk, hört sich das Rentner-Duo bei den anderen Kurpatienten um und stochert im Leben des Verstorbenen herum, der scheinbar kein Kind von Traurigkeit war. Einige der Kurzpatienten sind deshalb gar nicht so gut auf den Hallodri zu sprechen. Oberschwester Gundula benimmt sich Käthe gegenüber nicht nur oberzickenhaft sondern überaus seltsam, so als hätte sie etwas zu verbergen. Oder könnte vielleicht sogar eine verhängnisvolle Kuraffäre schuld an seinem tragischen Ende gewesen sein?

Ich kenne bereits die gesamte Jupp-Backes Reihe des Autors, in der Käthe schon für so einige Schmunzelmomente und Knaller gesorgt hat. Nun hat sie mit diesem Auftakt, ihren ersten Küstenkrimi erhalten, der mich ebenfalls köstlich amüsieren und wieder einmal bestens unterhalten konnte. Dany R. Wood schafft es einfach jedes mal aufs Neue seine Leser mit seiner humorvoll einnehmendem Art zu schreiben, sowie einer guten Portion Wortwitz, und hohem Unterhaltungswert in den Bann zu ziehen. Aber auch Käthe ist einfach ein toll ausgearbeiteter Charakter, die das Herz am rechten Fleck hat und mir bereits in der Jupp-Backes Reihe tief ans Herz gewachsen ist. Denn mit ihrer bekannt, robust und wortstabilen Art, nimmt sie auch in ihrem ersten Fall kein Blatt vor den Mund, zeigt was sie kann und das sie wie ihr Schwiegersohn den Ermittlerinstinkt absolut drauf hat. Dabei geht es, wie man es halt so von ihr kennt, teilweise ganz schön ruppig und chaotisch zu, jeder wird von ihr a la Miss Marple unter die Lupe genommen, das für stimmungsvoll und zum schmunzeln anregende Lesezeit sorgt.

Die Handlung baut sich gut verständlich, voller Wortwitz und einigen Spannungsmomenten zum mitfiebern auf. Man fühlt sich selbst miteinbezogen, stellt beim lesen seine eigenen Theorien auf, wer als Täter in Frage kommen könnte, wird jedoch wie könnte es auch anders sein, durch die gut gestreuten Irrwege des Autors, in die Irre geführt und überrascht. Doch das machen seine Werke aus, sie sind immer total unterhaltsam, lebendig geschrieben natürlich mit Humor gespickt, in denen Schmunzelmomente definitiv nicht zu kurz kommen.

Für mich ist Käthes erster Fall ein durchweg amüsant, mit toll eingeflochtenen Krimielementen bestückter Fall, der für besten Unterhaltungswert sorgt. Ich freue mich schon auf weitere neue Fälle und ein Wiedersehen liebgewonnener Charaktere. Wer gerne beim lesen schmunzelt und leichte Humorromane mit Krimizügen mag, für den ist diese Buch genau richtig. Klare Leseempfehlung.