Rezension

Wieder ein fundiert recherchiertes und bewegendes Porträt einer starken Frau an der Seite eines berühmten Komponisten

Madame Mozart. An der Seite eines Genies -

Madame Mozart. An der Seite eines Genies
von Verena Maatman

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

Mannheim 1778: Der Kurfürst fördert hochkarätige Musiker und Sänger und auch der junge Mozart kommt in die Stadt, um Aufträge zu erhalten. Die sechzehnjährige Constanze ist fasziniert von ihm, doch er verliebt sich in ihre ältere Schwester Aloisia. Diese gibt ihm jedoch einen Korb und ihre Wege trennen sich, bis man sich drei Jahre später in Wien wiedersieht.

Hat Constanze nun eine Chance?

 

 

Meine Meinung:

Ich mag die immer fundiert recherchierten und flüssig erzählten Bücher von Verena Maatman sehr und auch dieser neue Roman steht den anderen in nichts nach. 

Von Anfang an habe ich mich dank des sehr eingängigen Schreibstils beim Lesen sehr wohlgefühlt und konnte mich mit Constanze, von Mozart „Stanzerl“ genannt, sehr gut identifizieren. 

 

Die Beziehung zwischen Mozart - „Wolferl“ - und Constanze - „Stanzerl“ - war geprägt von sehr großer Zuneigung und Nähe, wobei sie ihm stets den Rücken freihielt, damit er komponieren und Geld für die Familie verdienen konnte. Das Geld war nämlich in der Tat meist knapp und so mussten die Mozarts diverse Male umziehen, was Constanze organisierte. Zudem prägten Reisen durch Europa, Schwangerschaften und der ständige Kampf um (z.B. adelige) Männer das Leben der Mozarts. 

 

Bei allem wird sehr deutlich, welch gutes Verständnis Constanze für die Musik ihres Mannes hatte und welche Inspiration sie für ihn war. So ist der Schaffensprozess auch für die Leser:innen sehr gut nachvollziehbar und ich habe es genossen, mehr über die verschiedenen Werke Mozarts, insbesondere die Opern wie Die Entführung aus dem Serail, Die Hochzeit des Figaro, Don Giovanni oder Die Zauberflöte zu erfahren. 

Auch sein Ansatz, dass Musik allen gefallen soll, nicht nur Musikern oder Adeligen, die daran gewähnt sind, kommt sehr sympathisch rüber. 

 

Darüber hinaus erfährt man viel über die Besonderheiten der Zeit, die Lebensweise der Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und über Städte wie Wien und Prag - und das beschwerliche Reisen damals, was wir uns so gar nicht mehr vorstellen können. Auch über die Zeitgenossen erfährt man vieles Wissenswerte (nicht zuletzt in dem angefügten fundierten Glossar). 

 

Das Buch hat mich darüber hinaus auch sehr berührt, denn die Mozarts hatten etliche Schicksalsschläge zu verkraften und ich habe mit der sympathisch gezeichneten Constanze stets mitgefühlt. 

 

 

Fazit:

Das Buch ist eine sehr gelungene Mischung aus fundierter Recherche rund um Mozarts Musik, seine Lebensgeschichte und vor allem die Geschichte seiner Frau Constanze und einer berührend erzählten Geschichte, die mich sicherlich weiter begleiten wird.