Rezension

Der rote Faden fehlt

Keine Reue -

Keine Reue
von Ellen Sandberg

Bewertet mit 3 Sternen

Die Bücher von Ellen Sandberg lese ich gerne und freue mich auf jede Neuerscheinung. Manches mal habe ich bemängelt, dass sich die Geschichten zu sehr ähneln. Das ist bei „Keine Reue“ keineswegs der Fall. Die Grundidee fand ich ausgesprochen interessant. Das Ehepaar Barbara und Gernot lebt heute ein wohlsituiertes Leben, doch in ihrer Jugend waren sie Mitglieder der RAF. Das fand ich so spannend, dass ich in nächster Zeit noch mehr über die RAF lesen möchte. In „Keine Reue“ bleibt alles recht oberflächlich und fiktiv. In geschichtlicher Hinsicht kann man sich aus diesem Buch nicht wirklich etwas mitnehmen. 

In der Gegenwart dreht sich die Handlung um Ben, den Sohn von Barbara und Gernot. Nachdem er Opfer einer Messerstecherei wurde, leidet er, was den Tathergang betrifft, an Amnesie. Ein Zustand, der ihm bei traumatischen Ereignissen schon öfter passiert ist. Polizistin Charlotte versucht ihm zu helfen, sich an die Geschehnisse zu erinnern. 

In einem parallelen Handlungsstrang werden Barbara und Gernot von der Vergangenheit eingeholt und dabei geht es wirklich ausgesprochen kunterbunt zu, so dass man sich nur immer wieder über diese irgendwie skurril anmutende Kaltblütigkeit und Gewalt wundern kann. Generell sind Barabara und Gernot extreme Unsympathen, die exklusiv an sich selber denken. 
Ben war im Vergleich dazu der deutlich nettere Protagonist. 
Allerdings fragte ich mich immer wieder, was denn nun der rote Faden der Geschichte sein soll und was diese Handlungsstränge miteinander zu tun haben. 
Insgesamt fand ich das Buch in Ordnung, teilweise etwas langweilig und oberflächlich. Mit hat der Zusammenhang zwischen den Ereignissen gefehlt. Für mein Empfinden ist dies leider das bisher schlechteste Buch von Ellen Sandberg.